zum Inhalt springen

Fachbereich Veterinärmedizin


Service-Navigation

    Publikationsdatenbank

    Lafora-Erkrankung bei einem Beagle:
    Diagnose und Therapie (2020)

    Art
    Zeitschriftenartikel / wissenschaftlicher Beitrag
    Autoren
    Bart, Karin
    Kershaw, Olivia (WE 12)
    Gruber, Achim D. (WE 12)
    Deutschland, Martin
    Quelle
    Tierärztliche Praxis : Ausgabe K, Kleintiere, Heimtiere
    Bandzählung: 48
    Heftzählung: 05
    Seiten: 361 – 364
    ISSN: 2567-5842
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1238-0630
    DOI: 10.1055/a-1238-0630
    Pubmed: 33086413
    Kontakt
    Institut für Tierpathologie

    Robert-von-Ostertag-Str. 15
    14163 Berlin
    +49 30 838 62450
    pathologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Die Lafora-Erkrankung ist eine autosomal-rezessiv vererbte lysosomale Speicherkrankheit, bei der es zur Akkumulation neurotoxischer Glykogenprodukte überwiegend in Zellen des zentralen Nervensystems, aber auch anderer Organe kommt. Symptome in Form einer progressiven myoklonischen Epilepsie treten typischerweise um das 7. Lebensjahr auf. Eine ursächliche Therapie ist nicht möglich, zumindest anfänglich können die Symptome mit modernen Antiepileptika vermindert werden. Im vorliegenden Fall zeigte ein ca. 7-jähriger Beagle tagesformabhängige Faszikulationen, fokale und generalisierte Myoklonien bis hin zum kurzen tonisch-klonischen Krampfanfall. Die Symptomatik ließ sich durch Stress, Geräusche und Licht auslösen und verstärken. Zur Sicherung der klinischen Diagnose einer Lafora-Erkrankung wurden Proben aus Haut-, Leber-, Muskel- und Nervengewebe entnommen. In den Muskelbioptaten gelang der Nachweis der Lafora-typischen sarkoplasmatisch PAS-positiven, scholligen Ablagerungen. In den Bioptaten der anderen Gewebe fehlten die typischen Einschlüsse. Eine anfängliche Therapie mit Phenobarbital und Imepitoin war erfolglos. Durch die Therapie mit Levetiracetam konnten die klinischen Symptome deutlich reduziert werden. Zum Zeitpunkt der Manuskripterstellung, 2 Jahre nach Diagnosestellung, wies der 9-jährige Hund gelegentliche, stressinduziert gehäufte fokale Myoklonien auf. Zu einem Kollaps mit Seitenlage oder einem tonisch-klonischen Krampfanfall kam es nicht mehr.