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Zu jeder bildgebenden Untersuchung wird die Erstellung eines Berichts empfohlen. Im Gegensatz zur Humanmedizin existieren in der Veterinärmedizin keine gesetzlichen Vorgaben zur Struktur eines radiologischen Berichts. Die Ergebnisse werden gewöhnlich im Freitextverfahren beschrieben. In der Humanmedizin konnten Studien zeigen, dass sich die Qualität der Berichte bei Vorgabe einer strukturierten Vorgehensweise, bei der die Befundung einem festen Schema folgt, verbesserte. Ziel dieser Arbeit war, die Berichtsqualität von konventionellem Freitext versus Strukturiertem Report unter Studierenden der Veterinärmedizin zu vergleichen. Am Ende des Wahlpflichtkurses „Einführung in die Röntgendiagnostik“ im fünften Semester bewerteten Studierende der Veterinärmedizin (n = 76) in einer Cross-Over-Studie anhand von Röntgenbildern vier Krankheitsfälle. Mit Kenntnis des Vorberichts beurteilten die Studierenden zwei Fälle, indem sie ihre Befunde als frei formulierten Text festhielten und zwei Fälle, in denen für die Beurteilung ein radiologisches Berichtsformat vorgegeben war. Um eine Vergleichbarkeit zu erreichen, wurde pro Krankheitsfall ein Score von 16 möglichen Punkten erstellt, und die Berichte der Studierenden wurden im Hinblick auf Vollständigkeit und Korrektheit ausgewertet. Abschließend wurden beide Vorgehensweisen durch die Studierenden evaluiert. Der Strukturierte Report führte im Vergleich zum konventionellen Freitext zu signifikant vollständigeren Befundberichten und lieferte eine signifikant höhere Anzahl an korrekten Angaben. Befunde wurden besser erkannt und beschrieben, aber falsch-positive Befunde auch erkennbar vermehrt erhoben. Im Lehreinsatz zeigte sich der Strukturierte Report dem konventionellen Freitext überlegen.