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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Untersuchung zum optimalen Besamungszeitpunkt unter Verwendung von tiefgefrorenem und flüssig konserviertem Sperma auf Milchviehbetrieben mit automatischer Brunsterkennung (2019)

    Art
    Vortrag
    Autoren
    Tippenhauer, Christie (WE 19)
    Plenio, Jan-Lukas (WE 16)
    Madureira, Augusto
    Cerri, Ronaldo
    Heuwieser, W. (WE 19)
    Borchardt, Stefan (WE 19)
    Kongress
    DVG Vet Congress
    Berlin, 15. – 16.11.2019
    Quelle
    "DVG Vet-Congress 2019, 14. -16. November in Berlin": Tagungsunterlagen "Rindertagung" — DVG Service GmbH (Hrsg.)
    1 Auflage
    Gießen, Lahn: DVG Service, 2019 — S. 11–12
    ISBN: 978-3-86345-500-2
    Verweise
    URL (Volltext): http://d-nb.info/1200658671
    Kontakt
    Institut für Veterinär-Epidemiologie und Biometrie

    Königsweg 67
    14163 Berlin
    +49 30 838 56034
    epi@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Das Ziel dieser Beobachtungsstudie war es, den Einfluss des Zeitintervalls zwischen Brunstbeginn und dem Zeitpunkt der künstlichen Besamung (kB) auf den Konzeptionserfolg bei Milchkühen zu untersuchen, welche entweder mit flüssig konserviertem oder tiefgefrorenem Sperma besamt wurden. Hierzu wurden Milchkühe der Rasse Holstein-Friesian (n = 3.420) von 7 konventionellen Betrieben basierend auf visueller Brunstbeobachtung oder dem Alarm eines Aktivitätsmessgerätes (Heatime; SCR Engineers Ltd., Netanya, Israel) besamt. Trächtigkeitsuntersuchungen wurden mittels transrektaler Palpation an Tag 35 ± 7 nach der kB durchgeführt. Die Datenanalyse erfolgte anhand eines gemischten, verallgemeinerten linearen Modells in SPSS. Der Brunstbeginn wurde definiert als der Zeitpunkt, an dem das Tier einen Indexwert von 35 überschritten hatte. Die Brunstintensität wurde basierend auf dem erreichten Aktivitätsmaximum unterteilt in geringe (Indexwert 35 bis 80), mittlere (81 bis 99) und hohe (100) Brunstintensität. Im Mittel (± Standardabweichung) betrug das Intervall von Brunstbeginn bis zur Besamung 15,0 ± 8,8 Stunden. Der Konzeptionserfolg wurde beeinflusst von der Parität (P = 0,001), der Jahreszeit (P = 0,001), der Brunstintensität (P = 0,001) und dem Intervall vom Brunstbeginn bis zur kB (P = 0,001). Die Art des eingesetzten Spermas (P = 0,231) hatte keinen Einfluss auf den Konzeptionserfolg. Jungkühe (31,1 %) hatten einen höheren Konzeptionserfolg im Vergleich zu Altkühen (24,9 %). Kühe, die während der warmen Jahreszeit (Juli bis September 2018) besamt wurden (23,7 %) zeigten einen geringeren Konzeptionserfolg als Kühe, die während der kalten Jahreszeit (Oktober 2018 bis Januar 2019) besamt wurden (32,4 %). Kühe mit hoher Brunstintensität (32,7 %) waren fertiler verglichen mit denen, die eine mittlere (29,1 %) oder geringe (22,4 %) Brunstintensität zeigten. Es wurde eine quadratische Beziehung festgestellt hinsichtlich des Intervalls vom Brunstbeginn bis zur kB und der Wahrscheinlichkeit einer Trächtigkeit. Den höchsten Konzeptionserfolg wiesen Kühe auf, die zwischen 13 bis 24 Stunden nach Brunstbeginn besamt wurden (-24 - 0 Stunden = 22,7%, 1 - 6 Stunden = 23,0%, 7 - 12 Stunden = 30,0%, 13 - 18 Stunden = 34,0%, 19 - 24 Stunden = 32,0%, 25 - 48 Stunden = 26,8%). Zusammenfassend zeigte diese Studie, dass eine kB 13 bis 24 Stunden nach Brunstbeginn den höchsten Konzeptionserfolg erzielte, unabhängig von der Art des eingesetzten Spermas. Eine kB vor oder 6 Stunden nach Brunstbeginn bewirkte einen deutlich geringeren Konzeptionserfolg. Eine hohe Brunstintensität wirkte sich begünstigend auf den Konzeptionserfolg aus.