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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Ernährung und intestinale Mikrobiotia bei Schwein und Geflügel (2004)

    Art
    Vortrag
    Autoren
    Simon, O.
    Vahjen, W.
    Taras, D.
    Kongress
    Hülsenberger Gespräche "Mikrobiologie und Tierernährung"
    Lübeck, 09. – 11.06.2004
    Quelle
    Schriftenreihe der H. Wilhelm Schaumann Stiftung
    Hamburg, 2004 — S. 112–124
    Kontakt
    Institut für Tierernährung

    Königin-Luise-Str. 49
    14195 Berlin
    +49 30 838 52256
    tierernaehrung@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Zusammenfassung
    Der gesamte Verdauungstrakt monogastrischer Tiere ist von Bakterien besiedelt, die für sehr unterschiedliche Stoffumsetzungen verantwortlich sind. Sowohl Keimzahlen als auch Stoffwechselaktivitäten sind im Enddarm am höchsten, allerdings finden auch bedeutende bakterielle Stoffumwandlungen im Dünndarm statt, der gleichzeitig Hauptort der Immunantwort ist. Daraus ergeben sich Wechselwirkungen zwischen Nahrung, mikrobieller Besiedlung, Immunsystem sowie der Tiergesundheit.
    Auf Grund methodischer Schwierigkeiten sind unsere Kenntnisse zur Biodiversität der intestinalen Mikrobiota von Schwein und Geflügel noch sehr begrenzt. Allerdings fördert die zunehmende Verfügbarkeit molekularbiologischer Arbeitstechniken in Ergänzung zu den konventionellen Methoden den Erkenntniszuwachs auf diesem Gebiet in erheblichem Maße.
    In diesem Beitrag wurde anhand verschiedener Beispiele gezeigt, in welcher Weise Nahrungskomponenten die intestinale Mikrobiota beeinflussen können. So können Nicht-Stärke-Polysaccharide eine Bakterienpopulation stimulieren, die zur Hydrolyse dieser Substrate in der Lage sind. Zusatz von Xylanasen zu einem Futter mit hohem Gehalt an Arabinoxylanen bewirkt eine Translokation der zur Verwertung dieser Substrate befähigten Bakterienpopulationen in proximal gelegenere Segmente.
    Untersuchungen mit dem Probiotikum Enterococcus faecium NCIMB 10415 haben gezeigt, dass sowohl bei Geflügel als auch bei Ferkeln (und Sauen) eine nachhaltige Beeinflussung apathogener als auch pathogener Bakterien erfolgt. Allerdings wurde auch deutlich, dass das Studium des Einflusses von Nahrungsfaktoren auf die intestinale Mikrobiota den Einsatz hochspezifischer Bestimmungsmethoden erfordert.