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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Veränderungen des weißen Blutbildes bei Heimtierkaninchen mit bakteriellen Erkrankungen (2017)

    Art
    Zeitschriftenartikel / wissenschaftlicher Beitrag
    Autoren
    Weiß, J. (WE 20)
    Müller, K. (WE 20)
    Quelle
    Tierärztliche Praxis : Ausgabe K, Kleintiere, Heimtiere
    Bandzählung: 45
    Heftzählung: 2
    Seiten: A14 – A15
    ISSN: 2567-5842
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0038-1624523.pdf
    Kontakt
    Klein- und Heimtierklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62422
    kleintierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Ziel der Studie war, Veränderungen des weißen Blutbildes bei Kaninchen mit bakteriellen Erkrankungen zu untersuchen. Material und Methoden: Erfasst wurdenKaninchen, die im Zeitraum von 10/2001 bis 12/2014 auf-grund einer bakteriellen oder nichtbakteriellen Erkrankung vorgestellt und von denen eine EDTA-Vollblutprobe entnommen wurde. Die Leukozytenzahl wurde mit dem CELL-DYN®3500 (bis 12/2007) und dem Sysmex XT2000-iV (ab 01/2008) analysiert. Das Differenzialblutbild wurde manuell anhand von Blutausstrichen angefertigt. Eine bakterielle Erkrankung wurde als Erkrankung mit mikrobiologischem Befund oder als Verdachtsdiagnose bei z. B. einer eitrigen Erkrankung definiert. Die statistische Auswertung er-folgte mit SPSS 22 und nichtparametrischen Verfahren. Das Signifikanz -niveau lag bei < 0,05. Ergebnisse: Insgesamt wurden 421 klinisch erkrankte Kaninchen einbezogen. Davon wiesen 109 (25,9%, 109/421) eine bakterielle Erkrankung wie Kieferabszess (n = 37), Rhinitis (n = 22), Enteritis (n = 15), Zystitis (n = 11), Pyometra oder Endometritis (n = 9), Pneumonie (n = 9) oder Otitis (n = 6) auf. Das Alter lag im Median bei 61 Monaten (5–154 Monate), 54,1% (59/109) der Kaninchen waren männlich und 45,9% (50/109) weiblich. Das Körpergewicht lag zwischen 0,65 und 6 kg (Median: 1,8 kg). Bei 26,4% (28/106) der Kaninchen mit bakterieller Erkrankung wurde eine Leukozytose (> 14,7 G/l) und bei 2,8% (3/106) eine Leukopenie nachgewiesen. Eine Leukozytose trat signifikant häufiger bei Kaninchen mit bakterieller als bei nichtbakterieller Erkrankung auf (Chi-Quadrat-Test; p = 0,002). Kaninchen mit bakterieller Erkrankung waren ebenso signifi-kant häufiger von einer Monozytose (Exakter Test nach Fisher; p < 0,001) betroffen. 21 Kaninchen mit bakteriellen Erkrankungen wurden mehr als einmal beprobt. Der Median der Heterophilen/Lymphozyten-Ratio (Mann-Whitney-U-Test; p = 0,019) sank signifikant durch steigende Lymphozyten- (Mann-Whitney-U-Test; p = 0,019) und sinkende Heterophilenzahlen (Mann-Whitney-U-Test; p = 0,006) im Vergleich zum Median der Erstpro-ben. Schlussfolgerung: Leukozytosen und Monozytosen treten signifikant häufiger bei Heimtierkaninchen mit bakteriellen Erkrankungen auf.