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Einleitung:
Akute Pneumonien können durch diverse bakterielle und virale Erreger verursacht werden und gehören zu den häufigsten infektiösen Todesursachen des Menschen. Murine Pneumoniemodelle sollen ein besseres Verständnis akuter Pneumonien liefern und die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien vorantreiben.
Die beschreibende, relative quantitative sowie vergleichende histopathologische Untersuchung muriner Lungen aus entsprechenden Studien ist nach wie vor das Mittel der Wahl zur abschließenden Beurteilung der feingeweblichen Veränderungen. Neben der Wahl geeigneter Kontrollgruppen, der standardisierten Infektion sowie der richtigen Präparation und Aufarbeitung der Proben ist auch ein Erreger-spezifisches Scoring-Schema nötig, um einen optimalen Read-out zu gewährleisten.
Die in Formalin fixierten und in Paraffin eingebetteten Lungen werden in drei Stufen standardisiert, histologisch aufgearbeitet und mit Hematoxylin und Eosin gefärbt. Neben einer histopathologischen Auswertung unter Berücksichtigung geeigneter Scoring-Parameter erfolgt idealerweise ergänzend eine automatisierte, digitale Auswertung der Lungen-Schnitte hinsichtlich der Größe der betroffenen Lungenareale sowie der Gesamtzellzahl.
Anhand der durch Streptococcus pneumoniae, Staphylococcus aureus, Klebsiella pneumoniae und das Influenza A (H1N1) Virus ausgelösten Pneumonien werden beispielhaft die Erreger-typischen, histopathologischen Veränderungen dargestellt. Um den individuellen Veränderungen Rechnung zu tragen, wurde das von uns genutzte Scoring-Schema Erreger-spezifisch modifiziert. Nur durch das Zusammenspiel aus korrekter Versuchsplanung, -durchführung und Erreger-angepasster, histopathologischer Auswertung kann ein aussagekräftiges Ergebnis erzielt werden.