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Einleitung: Studien aus der Humanmedizin zeigen, dass die digitale Mikroskopie (DM) eine mit der konventionellen Lichtmikroskopie (LM) vergleichbare Diagnosezuverlässigkeit bietet. Ähnliche Untersuchungen fehlen bisher für die Tiermedizin. Material und Methoden: Es wurden 80 Gewebeproben von 17 kaninen Hauttumortypen jeweils zweimal mittels DM sowie zweimal mit LM zu vier verschiedenen Untersuchungszeitpunkten von jeweils sechs Pathologen untersucht. Befunde: Die diagnostische Übereinstimmung zwischen den Diagnosen mittels DM waren gleichwertig im Vergleich zu den Untersuchungen mit LM als Goldstandard. Beim Betrachten der verschiedenen Tumorkategorien wurde jedoch deutlich, dass die diagnostische Übereinstimmung der Diagnosen eines Rundzelltumors am Bildschirm geringfügig niedriger war als mit LM. Hingegen war die diagnostische Konkordanz für epitheliale und mesenchymale Tumore mit DM und LM vergleichbar hoch. Die durchschnittlich benötigte Diagnosezeit war bei allen Tumorkategorien signifikant kürzer mit DM als mit LM.
Schlussfolgerung: Die Studie deutet darauf hin, dass eine sichere und schnelle Diagnose von kaninen Hauttumoren mittels DM möglich ist. Geringe Einschränkungen wurden für die Diagnose von Rundzelltumoren beobachtet.