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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Histologische Analyse des knöchernen und knorpeligen Einheilverhaltens eines metallischen Implantats in einen osteochondralen Defekt (2018)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Zimpfer, Elisabeth (WE 1)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2018 — 132 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-911-2
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/22979
    Kontakt
    Institut für Veterinär-Anatomie

    Koserstr. 20
    14195 Berlin
    +49 30 838 75784
    anatomie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Die Verletzungen des hyalinen Knorpels, ob traumatisch oder degenerativ bedingt, gehen für den Patienten immer mit Schmerzen, einer Bewegungseinschränkung und einer Minderung der Lebensqualität einher. Es stehen zwar eine Vielzahl von nicht invasiven und invasiven Methoden zur Verfügung, jedoch ist nicht jede Therapiemethode für alle chondralen Läsionen geeignet. Die Therapie hängt vom Alter der Patienten und auch von der Art und Lokalisation der Läsion ab. Bleibt die Läsion lange Zeit unbemerkt, führt dies immer zu einer Degeneration des hyalinen Gelenkknorpels und mündet in einer Osteoarthrose (Spahn et al. 2015). Bis zum heutigen Zeitpunkt ist es weder klinisch noch experimentell gelungen, den hyalinen Knorpel anatomisch, histologisch und biomechanisch wiederherzustellen. Ziel dieser Arbeit war es, das ossäre und chondrale Einheilverhalten eines metallischen Implantats (Episealer®) im Hinblick auf die unterschiedlichen Beschichtungen (raue HABeschichtung und glatte HA-Beschichtung) zu untersuchen. Das Ausmaß der Reaktion nach der Implantation im osteochondralen Defekt wurde mittels histologischer, immunhistologischer und histomorphometrischer Parameter evaluiert. Bei 24 weiblichen Merinomix-Schafen wurde auf dem medialen Condylus ossis femoris des rechten Knies ein osteochondraler Defekt gesetzt und durch die Press-Fit-Implantation des Episealers® abschlossen. Bei der Gruppe 1 wurde ein Episealer® mit einer rauen HABeschichtung implantiert. Die Tiere der Gruppe 2 erhielten ein Episealer® mit einer glatten HA-Beschichtung. Diesen Gruppen wurden die Tiere der Gruppe 3 ohne Beschichtung gegenübergestellt. Die postoperative Heilungsdauer betrug 3 Monate. Nach der Euthanasie wurde der Femur entnommen und makroskopisch, immunhistochemisch, histologischen und histomorphometrisch untersucht und beurteilt. Unsere Untersuchungen konnten beweisen, dass die beschichteten Implantate einen kontinuierlichen Kontakt zum mineralisierten Knorpel aufwiesen als die unbeschichteten Implantate. Daraus resultierten eine geringere Spaltbildung und eine geringere Leerfläche zwischen Implantat und umliegenden Gewebe. Die Hypothese dieser Studie konnte zum Teil bestätigen werden. Die Beschichtung verstärkt den Kontakt zwischen mineralisierten Knorpel und metallischen Implantat und schützt die darunterliegenden ossären Strukturen vor der Gelenkflüssigkeit. Dieser Schutz ist wesentlich, um eine vorzeitige Knochenresorption zu verhindern. Die abdichtende Wirkung des Implantats durch die feste Verankerung zum mineralisierten Knorpel und dem Schutz darunterliegenden ossären Gewebes, ist ein vielversprechendes Ergebnis dieser Studie. Die feste Verbindung wird auf längere Sicht gesehen zu einer besseren subchondralen Knochenqualität führen, was wiederum die Qualität des darüberliegenden Knorpels positiv beeinflusst. Diesen Mechanismus konnte im Rahmen dieser Studie noch nicht geklärt werden. Zukünftige Langzeitstudien könnten diesen Unterschied weiter herausstellen.