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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Einflussfaktoren auf die Immunglobulinkonzentration im Erstkolostrum bei Holstein-Friesian-Kühen und deren Beziehung zur postpartalen Kalziumkonzentration im Blut und Kolostrum (2017)

    Art
    Zeitschriftenartikel / wissenschaftlicher Beitrag
    Autoren
    Karl, Maria (WE 18)
    Staufenbiel, Rudolf (WE 18)
    Quelle
    Tierärztliche Praxis : Ausgabe G, Großtiere, Nutztiere
    Bandzählung: 45
    Heftzählung: 6
    Seiten: 331 – 341
    ISSN: 2567-5834
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/html/10.15653/TPG-170382
    DOI: 10.15653/TPG-170382
    Kontakt
    Nutztierklinik

    Königsweg 65
    14163 Berlin
    +49 30 838 62261
    klauentierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Ziel: Untersuchung von Einflussfaktoren auf die Qualität (Immunglobulinkonzentration) des Erstkolostrums bei Holstein Friesian und deren Beziehung zu den postpartalen Kalziumkonzentrationen im Blut und Kolostrum unter besonderer Berücksichtigung der Laktationszahl. Material und Methoden: Es erfolgte eine Beobachtungsstudie in einem kommerziellen Milchviehbetrieb (2278 Kühe) mit Analyse folgender Variablen: Immunglobulin- und Kalziumkonzentration im Erstkolostrum, Blutserumkonzentrationen von Kalzium und anorganischem Phosphat, freien Fettsäuren (NEFA) und ß-Hydroxybutyrat (BHB); Rückenfettdicke; Milchleistung; Daten zur Kalbung; Laktationszahl; Kuhvater; Trächtigkeitsdauer; Erstkalbealter; Trockenstehdauer; Fruchtbarkeitskennzahlen der Vorlaktation sowie Erkrankungen in der Trockenstehphase und bis 3 Tage post partum. Die Daten wurden mittels Varianzanalyse, Korrelationsanalyse sowie linearer Regressionsanalyse auf Zusammenhänge und Einflussfaktoren stufenweise ausgewertet. Ergebnisse: Die durchschnittliche Immunglobulinkonzentration im Kolostrum betrug 65,6 g/l mit einer Standardabweichung von 10,67 g/l. Als stärkster Einflussfaktor erwies sich die Genetik (Kuhväter), gefolgt von der Kolostrummenge und der Länge der Trockenstehzeit. Das Modell erklärt 47% der Variabilität der Immunglobulinkonzentration. Entgegen der Erwartung ließ sich ein dominierender Einfluss der Laktationszahl nicht bestätigen. Auch die Kalziumkonzentrationen im Blut und Kolostrum hatten keinen Einfluss auf die Immunglobulinkonzentration. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Durch Einsatz von Bullen, deren Töchter Kolostrum mit hohem Immunglobulingehalt geben, kann die Kolostrumqualität der Herde verbessert werden. Eine Steigerung der Kolostrummenge führt zu einem Verdünnungseffekt der Immunglobuline. Eine verkürzte oder entfallende Trockenstehzeit verringert die Immunglobulinkonzentration. In Milchviehbetrieben mit guten Haltungsbedingungen und Management ist eine hohe Kolostrumqualität zu erwarten. Eine Verbesserung über die genannten Einflussfaktoren ist dann nur in geringem Umfang möglich.