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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Einflussfaktoren auf die Kalziumkonzentration im Erstkolostrum bei Holstein-Friesian-Kühen und deren Beziehungen zur postpartalen Kalziumkonzentration im Blut. (2017)

    Art
    Zeitschriftenartikel / wissenschaftlicher Beitrag
    Autoren
    Karl, Maria (WE 18)
    Staufenbiel, Rudolf (WE 18)
    Quelle
    Tierärztliche Praxis : Ausgabe G, Großtiere, Nutztiere
    Bandzählung: 45 (G)
    Heftzählung: 5
    Seiten: 269 – 277
    ISSN: 2567-5834
    Verweise
    DOI: 10.15653/TPG-160684
    Kontakt
    Nutztierklinik

    Königsweg 65
    14163 Berlin
    +49 30 838 62261
    klauentierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Ziel: Untersuchung von Einflussfaktoren auf die Kalziumkonzentration im Erstkolostrum mit Prüfung folgender Hypothesen: Die Laktationszahl ist der entscheidende Einflussfaktor auf die Kalziumkonzentration und es besteht ein Zusammenhang zur postpartalen Blutkalziumkonzentration. Material und Methoden: Von April 2012 bis März 2013 erfolgte eine Beobachtungsstudie auf einem kommerziellen Milchviehbetrieb (2278 Holstein-Friesian) mit Analyse folgender Variablen: Menge und Kalziumkonzentration des Kolostrums; Blutserumkonzentrationen von Kalzium, Phosphor, freien Fettsäuren (NEFA) und ß-Hydroxybutyrat (BHB); Rückenfettdicke; Milchleistung; Daten zur Kalbung; Laktationszahl; Kuhvater; Trächtigkeitsdauer; Erstkalbealter; Trockenstehdauer; Fruchtbarkeitskennzahlen der Vorlaktation sowie Erkrankungen in der Trockenstehphase und bis 3 Tage p.p.. Die Daten wurden mit Hilfe der Varianzanalyse, Korrelationsanalyse sowie der multiplen linearen Regressionsanalyse auf Zusammenhänge und Einflussfaktoren stufenweise ausgewertet. Ergebnisse: Die mittlere Kalziumkonzentration betrug 2386 mg/l (Standardabweichung = 550 mg/l), wobei der Wert bei Färsen 148,5 mg/l höher lag als bei Kühen. Als relevante Einflussfaktoren ergaben sich die mittlere Tagesmilchmenge der ersten Laktationswoche und die Rückenfettdicke zum Zeitpunkt des Trockenstellens. Der Zusammenhang zur Milchmenge war negativ, was für einen Verdünnungseffekt spricht. Eine Zunahme der Rückenfettdicke bewirkte eine Erhöhung der Kalziumkonzentration im Kolostrum. Zusammen erklärten beide Faktoren 25 % der Variabilität der Kolostrumkalziumkonzentration. Laktationszahl und Kalziumkonzentration im Blut waren keine signifikanten Einflussfaktoren. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Die Hypothesen wurden widerlegt. Es gibt keinen Zusammenhang zur peripartalen Serumkalziumkonzentration und die Laktationszahl kein relevanter Einflussfaktor. Die Kalziumkonzentration im Kolostrum hat eine großen individuelle Spannweite. Eine Beeinflussung über die Milchmengeneinsatzleistung und die Rückenfettdicke ist möglich, aber im Hinblick auf die Gebärpareseprophylaxe ohne Relevanz.