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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Prävalenz und Quantifizierung ESBL/AmpC-produzierender Enterobacteriaceae bei Masthähnchen während des Schlachtprozesses (2017)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Tippelskirch, Philine von (WE 8)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2017 — 100, VI Seiten
    ISBN: 978-3-86387-861-0
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/192
    Kontakt
    Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

    Königsweg 69
    14163 Berlin
    +49 30 838 62551 / 52790
    lebensmittelhygiene@vetmed.fu-berlin.de / fleischhygiene@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Ziel dieser Arbeit war es, die Prävalenz sowie die quantitative Belastung verschiedener Probenmatrizes (Caecum, Haut, Filet) von sieben Masthähnchenherden während der Schlachtung mit ESBL/AmpC-produzierenden Enterobacteriaceae zu erfassen. Zudem wurde die Umgebung während der Schlachtung der jeweiligen Herde beprobt, um Hinweise auf mögliche Quellen für Kontaminationen bzw. Kreuzkontaminationen mit ESBL/AmpC-produzierenden Enterobacteriaceae sowie deren mögliche Übertragungswege zu erhalten. Während der Schlachtung aller sieben Herden konnten ESBL/AmpC-produzierende Enterobacteriaceae nachgewiesen werden. Durchschnittlich wiesen 47 % (83/175) der Caecum-, 55 % (96/175) der Haut-, 28 % (49/175) der Filet- und 28 % (25/89) der Umgebungsproben ESBL/AmpC-produzierende Enterobacteriaceae auf. Die Prävalenz ESBL/AmpC-produzierender Enterobacteriaceae variierte stark zwischen den einzelnen Herden und den verschiedenen Probenmatrizes. In der Umgebung konnten allerdings während der Schlachtung aller Herden ESBL/AmpC- produzierende Enterobacteriaceae nachgewiesen werden. Bei der quantitativen Untersuchung lagen bei ca. der Hälfte der Caecum- und Haut- sowie bei 85 % der Filetproben die Keimzahlen der Cefotaxim-resistenten Enterobacteriaceae unter der quantitativen Nachweisgrenze. Der Median der Cefotaxim-resistenten Enterobacteriaceae lag, je nach Probenmatrix, 1-4 Logstufen unter dem Median der Gesamt-Enterobacteriaceae. Jedoch ergab sich keine Korrelation zwischen der Keimzahl der Gesamt- und der Keimzahl der Cefotaxim-resistenten Enterobacteriaceae der Caecumproben. Die Keimzahl der Cefotaxim-resistenten Enterobacteriaceae lag im Median bei 2,5 x 103 KbE/g (Caecum), 1,5 x 103 KbE/g (Haut) und 1,5 x 102 KbE/g (Filet). Mittels qPCR konnte bei 82 % (629/767) der Cefotaxim-resistenten Enterobacteriaceae mindestens eines der untersuchten blaESBL/AmpC-Gene blaCTX-M, blaSHV, blaTEM, blaAmpC-CIT nachgewiesen werden. Erneut zeigten sich Unterschiede zwischen den Herden. So wurde in den Herden 1, 3 und 4 blaAmpC-CIT mit 61 % bis 92 % am häufigsten nachgewiesen, während in den Herden 5 und 6 blaSHV mit 84 % bzw. 42 % dominierte. In Herde 7 konnte für mehr als die Hälfte der Cefotaxim-resistenten Isolate keines der untersuchten bla-Gene detektiert werden. In dieser Herde wurden Gene vom blaCTX-M-Typ mit 32 % am häufigsten nachgewiesen. Bei 322 Isolaten wurden die bla-Gene sequenziert. blaCMY-2 war mit 48 %, gefolgt von blaSHV-12 mit 23 %, die häufigste Gen-Variante. Es konnten teilweise Isolate derselben Spezies, derselben Phylogruppe sowie mit demselben Resistenzgen in allen Probenmatrizes einer Herde sowie in der Umgebung detektiert werden. Dies deutet auf einen horizontalen Eintrag der Stämme über die Masthähnchen in den Schlachthof sowie umgekehrt auf eine Kontamination der Masthähnchen während des Schlachtprozesses durch Stämme aus der Umgebung.