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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Untersuchungen zur pathologisch-anatomischen und histopathologischen Diagnostik von Umfangsvermehrungen in Zervix und Uterus weiblicher Meerschweinchen (Cavia porcellus) und eines weiblichen Kaninchens (Oryctolagus cuniculus) (2018)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Laik-Schandelmaier, Claudia (WE 12)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2018 — II, 71 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/22454
    Kontakt
    Institut für Tierpathologie

    Robert-von-Ostertag-Str. 15
    14163 Berlin
    +49 30 838 62450
    pathologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Tumoren und tumor-ähnliche Läsionen im Genitalsystem von Meerschweinchen sind selten. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, noduläre Veränderungen in der Zervix und dem Uterus von Meerschweinchen, die als Heimtiere gehalten wurden, makroskopisch und histopathologisch aufzuarbeiten. Zu diesem Zwecke wurden entsprechende Routineeinsendungen von 83 Meerschweinchen detailliert makroskopisch und histopathologisch untersucht. Die Diagnosen basieren auf gängigen Tumorklassifikationsschemata und setzten sich wie folgt zusammen: Polypen in Vagina, Zervix oder Uterus (n = 8), Endozervixhyperplasien (n = 10), Endozervixadenome (n = 7), Endozervixkarzinome (n = 2), endometriale glanduläre Zysten (n = 3), noduläre glandulär-zystische Hyperplasien des Endometriums (n = 8), endometriale Adenome (n = 20) und Adenokarzinome (n = 3). Anteile der Plazenta wurden in vier Fällen gefunden. Ferner konnten fokale Dezidualisierungen (n = 10) und Deziduome (n = 6) beobachtet werden. Die Tumoren der glatten Muskulatur umfassten 18 Leiomyome und 9 Leiomyosarkome. Maligne Müllersche Mischtumoren wurden bei sieben Meerschweinchen diagnostiziert. In 55 Fällen fand sich nur eine tumor-ähnliche oder tumoröse Läsion. Bei 28 Meerschweinchen dagegen wurden gleichzeitig zwei oder mehrere Veränderungen diagnostiziert. Bei den Veränderungen im Bereich der Zervix und bei den malignen Müllerschen Mischtumoren scheint es sich um Erstbeschreibungen beim Meerschweinchen zu handeln. Aufgrund der Erkenntnis, dass beim Meerschweinchen häufig gutartige Tumoren (Adenome und Leiomyome), oder tumor-ähnliche Veränderungen (Hyperplasien) in Zervix und Uterus auftreten, ist die chirurgische Exzision bzw. die Ovariohysterektomie als Therapiemaßnahme zu empfehlen. Die zweite Studie arbeitete den Fall eines vier Jahre alten Kaninchens (Oryctolagus cuniculus) auf, bei dem während einer klinischen Routineuntersuchung ein veränderter Uterus festgestellt wurde. Nach der Ovariohysterektomie wurde eine histopathologische Untersuchung des Resektates eingeleitet. Die Neoplasie wies maligne epitheliale und maligne mesenchymale Anteile auf, sodass ein maligner Müllerscher Mischtumor diagnostiziert wurde. Da die malignen mesenchymalen Tumoranteile in einigen Bereichen eine Differenzierung zu atypischem Knorpel- und Knochengewebe aufwiesen, wurde der Tumor als „heterologer“ Typ eingestuft. Zusätzlich erfolgte eine immunhistologische Charakterisierung der Neoplasie (Hormonrezeptoren, Proliferationsmarker, Intermediärfilamente). Das Expressionsmuster der Hormonrezeptoren war in den unterschiedlichen Tumoranteilen unterschiedlich ausgeprägt ähnlich wie bei Genitaltumoren der Frau. Inwieweit sich daraus zukünftig prognostisch relevante Kriterien ergeben könnten, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar.