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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Evaluierung eines Plasma-Filtersystems zur Bewertung der Kolostrumversorgung bei neugeborenen Kälbern (2018)

    Art
    Vortrag
    Autoren
    Sutter, Franziska (WE 19)
    da Costa Correa, Luiza (WE 19)
    Borchardt, Stefan (WE 19)
    Heuwieser, Wolfgang (WE 19)
    Kongress
    43. Leipziger Fortbildungsveranstaltung - Labordiagnostik in der Bestandsbetreuung
    Leipzig, 22.06.2018
    Quelle
    Kontakt
    Tierklinik für Fortpflanzung

    Königsweg 65
    Haus 27
    14163 Berlin
    +49 30 838 62618
    fortpflanzungsklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Ziel dieser Studie war es, ein Filtersystem zur Plasmagewinnung zu evaluieren, um die Kolostrumversorgung bei neugeborenen Kälbern zu beurteilen. Dafür wurden Blutpro- ben (n = 227) von Holstein Friesian Kälbern im Alter von 1 bis 7 Tagen aus 4 kommerziel- len Milchviehbeständen im Nordosten Deutschlands entnommen. Die IgG-Konzentrationen im Serum wurden mittels Sandwich-ELISA bestimmt und als Goldstandard verwendet. Mangelhafte Kolostrum-Versorgung (Failure of passive transfer = FPT) wurde definiert durch eine IgG-Konzentration <10 mg/mL im Serum. Ein optisches Refraktometer (Handrefraktometer, Euromex Holland, Arnhem, Niederlande) und 2 verschiedene digitale Brix-Refraktometer (Refraktometer 1: HI 96801, Hanna Instruments Deutschland GmbH, Vöhringen, Deutschland und Refraktometer 2: Misco PA201, MISCO, Solon OH, USA) wurden zur Bestimmung des FPT im Serum und/ oder Plasma verwendet. Das Serum wur- de durch Zentrifugation gewonnen. Das Plasma wurde entweder durch ein Filtersystem oder durch Zentrifugation gewonnen. Mit Hilfe der ROC Kurvenanalyse wurden für jedes der 3 Geräte mit unterschiedlichen Medien optimale Grenzwerte ermittelt. Siebenundsechzig (30%) von 227 Kälbern hatten FPT. Für das optische Refraktometer lag der optimale Grenzwert zur Identifikation von Kälbern mit FPT bei 5,6 g/dL (Sensitivität (Se) 70,1%; Spezifität (Sp) 80,0%; Area under the curve (AUC) 0,85), 6,3 g/dL (Se 82,1%; Sp 68,1%;
    AUC 0,84), 6,0 g/dL (Se 56,7%; Sp 90,0%; AUC 0,80) unter Verwendung von Serum, zent- rifugiertem Plasma bzw. gefiltertem Plasma. Für das digitale Refraktometer 1 lag der opti- male Grenzwert zur Identifikation von Kälbern mit FPT bei 8,9% im Serum (Se 82,1%; Sp 63,8%; AUC 0,81), bzw. 9,4% im zentrifugiertem Plasma (Se 76,1%; Sp 73,7%; AUC 0,80). Für das digitale Refraktometer 2 lag der optimale Grenzwert zur Identifikation von Kälbern mit FPT bei 8,7% im Serum (Se 74,6%; Sp 76,2%; AUC 0,83), bzw. 9,5% im zent- rifugiertem Plasma (Se 80,6%; Sp 70,6%; AUC 0,83) und 9,2% im gefilterten Plasma (Se 58,2%; Sp 87,5%; AUC 0,80). Basierend auf der AUC wiesen die 3 Geräte mit den unter- schiedlichen Medien vergleichbare Testcharakteristika auf, um Kälber mit FPT zu identifi- zieren. Zusammenfassend kann man sagen, dass filtriertes Plasma als Point-of-Care- Technik verwendet werden kann, um Kälber mit FPT zu identifizieren.