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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Kongeniale Wirbelkörpermalformationen bei Hunden brachycephaler Rassen (2018)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Lackmann, Felix (WE 20)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag Berlin, 2018 — VIII, 107 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-915-0
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/25389
    Kontakt
    Klein- und Heimtierklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62422
    kleintierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    In einer prospektiven Studie wurde in einer ausgewählten Population von insgesamt 265 Hunden der brachycephalen Rassen Französische Bulldogge (n=199), Englische Bulldogge (n=12) und Mops (n=54) zum einen die Häufigkeit und Lokalisation von Wirbelsäulenmalformationen untersucht und zum anderen eine Verbindung der Malformationen zu Quantität und Qualität neurologischer Defizite analysiert. Die Tiere stammten zum Teil aus dem Patientengut der Klinik (31 %, 81/265), zu 69 % (184/265) wurden sie als gesunde Tiere über Zuchtverbände rekrutiert. Die Verteilungsmaxima der radiologisch belegten Malformationen liegen literaturkonform zwischen T5 und T9 (Französische Bulldoggen) und T6 und T10 (Englische Bulldoggen). Möpse waren mit 5,6 % (3/54) von Wirbelkörpermalformationen selten betroffen. Die insgesamt 707 vertebralen Malformationen waren in der Reihenfolge der Häufigkeiten zu 48 % (342) ventrale Keilwirbel, zu 14 % (99) dorsale Keilwirbel, zu 14 % (97) verkürzte Wirbel, zu 11 % (75) Schmetterlingswirbel, zu 7,9 % (56) dorsale Hemivertebrae, zu 2,3 % (16) Blockwirbel, zu 1,3 % (9) ventro-laterale Keilwirbel, zu 1,1 % (8) laterale Keilwirbel und zu 0,7 % (5) dorso-laterale Hemivertebrae. Im Literaturvergleich liegt der Anteil der ventralen Keilwirbel höher, während Schmetterlingswirbel vergleichsweise weniger vorkommen. In der vorliegenden Arbeit wurden die ventralen Keilwirbel, die v/d-geröntgt ein schmetterlingsähnliches Erscheinungsbild aufweisen, als Keilwirbel bezeichnet. Erstmals in der Veterinärmedizin wurden 9 ventrolaterale Keilwirbel in dieser Schrift belegt. Die Korrelation zwischen vertebralen Malformationen sowie Quantität und Qualität neurologischer Defizite (Frankel Score) stimmt gut mit den Angaben im Schrifttum überein. Es konnte, abgesehen von ventro-lateralen Keilwirbeln und/oder dorso-lateralen Hemivertebrae (2 % aller Wirbelsäulenfehlbildungen), bei keiner der Malformationen eine signifikante Korrelation mit neurologischen Ausfällen festgestellt werden. Signifikant korrelieren neurologische Defizite mit Wirbelsäulenkrümmung (Cobb-Winkel > 30°) und Wirbelsäulenstufung (> 1,75 mm). Eine hochsignifikante Assoziation besteht zwischen hochgradigen Rutendeformationen und vorgeschalteten vertebralen Malformationen. Bei Englischen Bulldoggen ist die Koinzidenz vertebraler Malformationen und Hüftgelenksdysplasie hoch, und bei Französischen Bulldoggen konnte die Koinzidenz vertebraler Malformationen und Patellaluxation belegt werden. Möpse zeigen eine hohe Inzidenz an Hüftgelenksdysplasie.