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Spätestens mit Erreichen des Uteruslumens (ca. Tag 6 nach Ovulation) lösen Pferdeembryonen Veränderungen im Endometrium von Stuten aus. Neben der maternalen Erkennung der Gravidität schaffen diese Umbauvorgänge die Voraussetzungen für die
Aufrechterhaltung der Trächtigkeit. Ziel des Projektes war die Gewinnung von Proteinen aus dem Uterussekret von Stuten, um anhand des 2D-Profiles neue Biomarker zu finden, welche später Aussagen bezüglich der Fertilität bzw. des Trächtigkeitsstatus erlauben könnten.
An neun Stuten wurden Uterusspülungen am Tag 7,5 in unterschiedlichen Zyklen durchgeführt: a) Kontrolle - keine Besamung, b) Besamung/Embryo positiv, c) Besamung/Embryo negativ. Für die Uterusspülungen wurden 100 ml Salzlösung (Ringer) eingebracht, über einen Embryonenfilter aufgefangen und für die Analysen vorbereitet. Zudem wurde die Eignung einer weiteren Art der Flüssigkeitsgewinnung aus Pferdeuterus untersucht: Gewinnung des Sekrets mittels Tampons. Es stellte sich heraus, dass bei beiden Verfahren die gewonnenen Proteinkonzentrationen sehr stark schwankten. Nach dem 100ml-Spülverfahren musste eine aufwändige Proteinanreicherung angeschlossen werden, da die Proteinkonzentrationen für weiterführende Analysen zu gering waren (16 - 146 ng/μl). Eine Konzentrierung durch Einsatz von Vivaspin 20 Zentrifugations-Röhrchen 5000 ergab aber eine brauchbare Anreicherung der Proteinkonzentration um das 30-fache (665 - 1130 ng/μl). Die Proben, welche mit der Tampon-Methode genommen wurden, besaßen dagegen eine wesentlich höhere Proteinkonzentration (54,3 bis 79,4 μg/μl), wobei das Volumen teilweise sehr gering war (zwischen 4 - 200 μl). Die Proben aus der Uterus-Spülung wurden mit dem 2D-Clean-up-Kit (GE-Healthcare) für die hochauflösende 2DIGE-Elektrophorese vorbereitet. Nach Fluoreszenz-Markierung wurden die Proteine in der 2D-Elektrophorese getrennt, mittels Laserscanner (Typhoon) detektiert und die Proteinspots mittels DeCyder-Software (GE-Healthcare) ausgewertet. Auf Grundlage dieser 2D-Gele konnten in ersten Experimenten zwischen den Stutengruppen signifikant regulierte Protein-Spots erkannt, isoliert und nachfolgend mittels MS dargestellt werden. Aufgrund der hier vorgestellten methodischen Entwicklungen kann nun eine Validierung dieser uterinen Proteine in einer mit größeren Tierzahlen durchzuführenden zweiten Projektphase bei der Stute durchgeführt werden.