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Steigende Zahlen multiresistenter Bakterien führen sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin zu einer zunehmenden Limitation von Behandlungsmöglichkeiten. Eine wichtige Rolle spielen dabei insbesondere Extended-Spektrum-Beta-Laktamase (ESBL)- und AmpC-Beta-Laktamase (AmpCs) - bildende Enterobakterien, welche in der Lage sind z.B. wichtige Antibiotika wie Aminopenicilline und Cephalosporine zu spalten. Bei schwer- wiegenden Infektionen mit solchen Erregern spielt in der Humanmedizin der Einsatz von Reserveantibiotika wie z.B. Carbapeneme oder auch Colistin eine wichtige Rolle. Besorgniserregend sind daher die steigenden Zahlen an Bakterien zu verzeichnen, welche auch gegen diese Antibiotikagruppen Resistenzen aufweisen. Diese stetige Ausbreitung beschränkt sich dabei nicht alleine auf den humanmedizinischen Bereich. Das Auftreten Carba- penem- wie auch Colistin-resistenter Enterobakterien ist inzwischen ebenso in Umweltproben, Wildvögeln, Nutz- und Heimtieren oder Lebensmitteln beschrieben worden (Borowiak et al., 2017; Guenther et al., 2017; Schwarz and Johnson, 2016; Woodford et al., 2014).
Um einen Überblick über das Vorkommen und die Ausbreitung Antibiotika- resistenter Erreger in deutschen Mastgeflügelhaltungen (Broiler, Pute) zu bekommen, wurden am Institut für Tier- und Umwelthygiene der FU Berlin von 2011 bis 2016 im Rahmen der Forschungsprojekte RESET und ESBL@ Pute eine Vielzahl von Untersuchungen durchgeführt.