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Ziele dieser Arbeit waren die Evaluation des Lehr- und Ausbildungsangebotes in Radiologie an den acht
deutschsprachigen veterinärmedizinischen Ausbildungsstätten und die Untersuchung der aktuellen radiologischen Fachliteratur im Hinblick auf Vorgehensweisen bei der radiologischen Befundung. Anhand eines Fragenkatalogs wurden im Jahr 2013 für das Fachgebiet der Radiologie verantwortliche Tierärztinnen und Tierärzte an den veterinärmedizinischen Ausbildungsstätten zur Lehrsituation in der Radiologie befragt. Aus radiologischen Lehrbüchern der Veterinär- und Humanmedizin sowie aus einschlägigen Veröffentlichungen wurden Methoden zur radiologischen Befundung zusammengefasst und beurteilt und folgend daraus eine Vorgehensweise für die Evaluation radiologischer Studien erstellt. Die radiologischen Abteilungen der acht veterinärmedizinischen Ausbildungsstätten hatten durchschnittlich 9,9±2,9 Vollzeitstellen, die mit akademischen (5,7±2,1) und nicht-akademischen (4,2±1,9) radiologischen Fachkräften besetzT waren. Die Lehre in allgemeiner und spezieller Radiologie umfassteinsgesamt 67±26,1 Lehreinheiten. Bei der obligatorischen Ausbildung, den fakultativen Lehrangeboten sowie der radiologischen Ausbildung im praktischen Jahr bestanden beträchtliche inhaltliche Unterschiede zwischen den Ausbildungsstätten. In 40 von 73 ausgewerteten Fachbüchern (54,8 %) und elf Veröffentlichungen wurden radiologische Befundungstechniken besprochen, 19 Arbeiten zeigten Befundungsleitschemata auf. Wegen dem sehr heterogenen radiologischen Lehrangebot und wenig praktischem Befundungstraining steigen frisch approbierte Tierärztinnen und Tierärzte mit sehr unterschiedlichen und teilweise geringen praktischen Röntgenkenntnissen in den Praxisalltag ein. Die einschlägige Fachliteratur hilft nur bedingt weiter, da wenige und uneinheitliche Leitschemata zum Vorgehen bei der Befundung publiziert sind.