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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Auswirkungen des Natrium- und Rohproteingehalts sowie der Proteinqualität im Futter auf die Harnzusammensetzung von gesunden Katzen (2017)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Burmeier, Hannes Ulrich (WE 4)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2017 — XVIII, 168 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-793-4
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13283
    Kontakt
    Institut für Tierernährung

    Königin-Luise-Str. 49
    14195 Berlin
    +49 30 838 52256
    tierernaehrung@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Ziel dieser Arbeit war es, die Auswirkungen des Natrium- und Rohproteingehalts sowie der Proteinqualität im Futter auf die Harneigenschaften von Katzen zu untersuchen und mögliche Risikofaktoren einer Kalziumoxalatsteinentstehung zu ermitteln.

    Hierzu wurden insgesamt 7 Diäten mit variierenden Gehalten an Natrium (0,38 %, 0,65 %, 1,14 % und 1,43 %), Rohprotein (34,7 %, 43,8 % und 57,4 %) und Griebenmehl (12 % und 35 %) in jeweils dreiwöchigen Adaptations- und einwöchigen Bilanzperioden an 8 gesunde Katzen verfüttert.

    In den Bilanzperioden wurden die Katzen einzeln in Stoffwechselkäfigen gehalten, um den Harn und Kot der Tiere quantitativ zu sammeln. Zudem wurde die tägliche Futter- und Wasseraufnahme der Katzen ermittelt.

    Im Harn wurden die Konzentrationen an Anionen und Kationen sowie der pH-Wert gemessen. Anhand dieser Daten konnte zudem die relative Übersättigung des Harns mit Kalziumoxalat und Struvit rechnerisch ermittelt werden. In den Kotproben wurden die Trockensubstanzgehalte sowie die Konzentrationen an Rohnährstoffen und Mineralstoffen bestimmt. Die wichtigsten Ergebnisse der vorliegenden Untersuchungen sollen nachfolgend kurz dargestellt werden.

    Mit steigenden Natriumgehalten im Futter konnte ein erhöhtes Harnvolumen sowie eine verstärkte renale Ausscheidung von Natrium bei den Katzen beobachtet werden. Die Kalziumkonzentration im Harn wurde nicht beeinflusst, jedoch stieg die renale Ausscheidung von Kalzium mit zunehmendem Natriumgehalt in der Ration von 0,62 auf 1,05 mg/kg Körpermasse/Tag an. Die Konzentrationen an Oxalat, Zitrat, Phosphor und Kalium im Harn nahmen hingegen mit steigendem Natriumgehalt in den Diäten ab. Die pH-Werte des Harns lagen bei Einsatz der Versuchsdiäten zwischen 6,33 und 6,45 (P > 0,05). Der Natriumgehalt im Futter hatte keinen Einfluss auf die relative Übersättigung des Harns mit Kalziumoxalat.

    Somit konnte dieser Studienteil einige vorteilhafte Auswirkungen einer kurzzeitigen hohen Natriumaufnahme bei Katzen vor dem Hintergrund der Kalziumoxalatsteinentstehung aufzeigen. Insbesondere die Tatsache, dass die Kalziumkonzentrationen im Harn sowie die relative Übersättigung des Harns mit Kalziumoxalat unverändert und die Oxalatkonzentrationen im Harn reduziert waren, könnte zur Prävention von Kalziumoxalatsteinen beitragen.

    Mit zunehmendem Rohproteingehalt im Futter konnte ein Anstieg des Harnvolumens, der Kalziumkonzentrationen im Harn, der renalen Kalzium- und Oxalatausscheidung sowie der relativen Übersättigung des Harns mit Kalziumoxalat festgestellt werden. Der pH-Wert des Harns lag bei allen Gruppen zwischen 6,34 und 6,66, wobei kein unidirektionaler Einfluss des Rohproteingehalts im Futter beobachtet werden konnte (P > 0,05). Mit Ausnahme des gesteigerten Harnvolumens sind diese Effekte einer proteinreichen Fütterung für die Prophylaxe von Kalziumoxalatharnsteinen bei Katzen insgesamt als kritisch zu bewerten.

    Bei Fütterung der Diät mit dem höheren Anteil an Griebenmehl konnte eine geringere renale Kalziumausscheidung bei den Katzen nachgewiesen werden. Die Ursache dieses Effekts sollte in weiterführenden Studien näher untersucht werden.

    Um belastbare Fütterungsempfehlungen zur Prävention von Kalziumoxalatharnsteinen aussprechen zu können, sollten die Ergebnisse dieser Arbeit in weiterführenden Untersuchungen an prädisponierten oder erkrankten Katzen überprüft werden.