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Analog zum medizinisch-technischen Fortschritt in der Kleintier- und Pferdemedizin („companion animals“) treten zunehmend
Probleme/Komplikationen durch Infektionen mit mehrfach- bis panresistente Bakterien in Tierkliniken, die u. a.
nosokomial erworben wurden.
Zu den am häufigsten mit diesem Problemkreis assoziierten Infektionserregern gehören u.a. Methicillin-resistente Staphylokokken
(MRS) und Extended-Spectrum-beta-Lactamase (ESBL)-bildendende Enterobactericeae (besonders: E. coli) [1].
Bei Hunden und Katzen auftretende MRSA entsprechen den aus der Humanmedizin bekannten Genotypen. In Deutschland
dominieren die klonalen Komplexe (CC)22 und CC5 [2], aber auch mecC-MRSA sind beschrieben [3]. Die Anzahl der Mitarbeiter
(>10) in der Praxis/Klinik, postoperative Wundinfektion sowie antibiotische Vorbehandlung sind als signifikante
MRSA-Risikofaktoren identifiziert worden [4]. Erhebliche therapeutische Probleme zeigen sich auch bei der Behandlung
von Infektionen mit multi-resistenten, Methicillin-resistenten S. pseudintermedius (MRSP) [1].
Seit ca. 2009 finden sich oftmals ESBL-produzierende Enterobacteriaceae spp. in vet. med. Untersuchungsmaterialien.
Neben E. coli ST131-CTX-M-15 gibt es zahlreiche weitere ESBL- und AmpC-produzierende klonale Linien, die Infektionen
sowohl bei Menschen als auch bei companion animals verursachen [5].
Fast alle nosokomialen Infektionserreger in der Veterinärmedizin sind zwischen Menschen und Tieren übertragbar. Eine
kontinuierliche Verbesserung der Biosicherheit und des Infektionsschutzes von Mensch und Tier in veterinärmedizinischen
Einrichtungen sind daher ein Ziel unserer Arbeitsgruppe (IP8) in der 2. Förderphase des interdisziplinären Forschungsnetzwerks
MedVet-Staph.