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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Erste präklinische in vivo Studie zur Wirksamkeit eines Maghemitbasierten Wirkstoffes zur Behandlung der Hyperphosphatämie (2016)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Gläser, Janna Luisa (WE 12)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2016 — XI, 86 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-701-9
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2105
    Kontakt
    Institut für Tierpathologie

    Robert-von-Ostertag-Str. 15
    14163 Berlin
    +49 30 838 62450
    pathologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Die Hyperphosphatämie als Folgeerkrankung der Niereninsuffizienz ist aufgrund ihrer negativen Auswirkungen auf das cardiovaskuläre System eine bedeutende Erkrankung. Leider sind derzeit keine zufriedenstellenden Therapieerfolge mittels der zur Verfügung stehenden Therapeutika zu verzeichnen. Daher besteht ein hoher Bedarf an neuen Arzneimitteln. In der vorliegenden Arbeit wurde erstmals das von der experimentellen Radiologie der Charité - Universitätsmedizin Berlin entwickelte Maghemit-basierte Phosphatadsorbens C-PAM-11 auf seine Wirksamkeit und Verträglichkeit hin untersucht. Dazu wurde ein vierwöchiger Fütterungsversuch durchgeführt. Gesunde Sprague Dawley Ratten erhielten über vier Wochen hinweg ein mit Phosphatbinder angereichertes Futter und wurden einmal wöchentlich für 24 Stunden in Stoffwechselkäfige gesetzt, um Urin und Kot zu gewinnen und die Futteraufnahme der einzelnen Tiere zu bestimmen. Anschließend wurden sie getötet um Blut, Knochen und Organe zu entnehmen. Als Vergleich dienten unbehandelte Kontrolltiere sowie mit dem derzeitigen Goldstandard Renvela® behandelte Tiere. Der Wirksamkeitsnachweis sollte anhand der Veränderungen der Phosphatexkretion im Urin, der Phosphatkonzentration im Serum und des Knochenbaus erfolgen. Die Verträglichkeit wurde mittels Beobachtung des Allgemeinbefindens und Untersuchungen des Bluts und histologischer Schnitte der Organe beurteilt. Durch die vierwöchige Anwendung von C-PAM-11 konnte die Phosphatexkretion über die Nieren drastisch gesenkt werden. Zudem wurde die Serumphosphatkonzentration so stark reduziert, dass die Tiere eine Hypophosphatämie entwickelten. Der Vergleichswirkstoff Renvela® (Sevelamercarbonat) hingegen konnte keine Senkung des Serumphosphatspiegels erreichen. Auch anhand der Knochen konnte eine hohe Effektivität des neu entwickelten Phosphatadsorbers nachgewiesen werden, da ihre Untersuchung mittels HRpQCT die Entwicklung einer Osteomalazie offenbarte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass durch die beeindruckenden Ergebnisse der C-PAM-11 Behandlung ein Wirksamkeitsnachweis erbracht wurde. Weitere Studien werden zukünftig durchgeführt, um die Wirksamkeit bei nierenkranken Tieren nachzuweisen, sowie eine klinisch anwendbare Dosis zu finden. Die Ergebnisse der vorliegende Arbeit zeigen außerdem eine gute Verträglichkeit des C-PAM-11. Langzeitstudien werden folgen, um eine Akkumulation und Toxizität des Eisens ausschließen zu können.