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Probiotika werden als Futterzusatzstoffe zur Verbesserung von Leistung und Gesundheit mit sehr variablem Erfolg und vielfach ohne gesicherte Erkenntnis zu ihren Wirkmechanismen eingesetzt. Die Variabilität beruht auf der unterschiedlichen, weitgehend unbekannten Ausgangslage verschiedener Studien hinsichtlich der Zusammensetzung der Darmmikrobiota sowie weiteren inkonstanten Einflußfaktoren in dem komplexen System "Tier". Die Beschreibung der Komplexität und möglichst vollständige Erfassung aller veränderlichen Einflußfaktoren durch integrativ konzipierte Versuche wird in der DFG-Forschergruppe 438 betrieben, um die Wirkungsmechanismen von E. faecium NCIMB 10415 und B. cereus var. toyoi zu untersuchen. Für beide probiotischen Stämme konnte eine Reduktion der Durchfallinzidenz und ein unterschiedlich starker Einfluß auf die Leistung abgesetzter Ferkel nachgewiesen werden. Die Modifikation der Zusammensetzung der intestinalen Mikrobiota, eine Reduktion potentiell - pathogener E. coli – Serovare und eine probiotika - spezifische Immunmodulation wurden als wesentliche Komponenten der Wirkmechanismen identifiziert. Die aktuelle bioinformatische Auswertung der Gesamtheit aller erhobenen Parameter, die zur Zeit gerade begonnen hat, ermittelt Korrelationen zwischen einzelnen Komponenten des Systems Gastrointestinaltrakt, auf deren Basis neue Hypothesen zur Bedeutung der vielfältigen Interaktionen im Darm für die Wirkung und Wirkmechanismen von Probiotika erstellt werden.