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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Hämotrope Mykoplasmen bei der Katze:
    neue Aspekte zu Prävalenz, Klinik, Diagnose, Therapie und Prognose (2015)

    Art
    Zeitschriftenartikel / wissenschaftlicher Beitrag
    Autoren
    Weingart, Christiane (WE 20)
    Kohn, Barbara (WE 20)
    Quelle
    Kleintierpraxis : Journal der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin, (DGK-DVG) und der Fachgruppe Chirurgie der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG)
    Bandzählung: 60
    Heftzählung: 11
    Seiten: 590 – 600
    ISSN: 0023-2076
    Verweise
    DOI: 10.2377/0023-2076-60-590
    Kontakt
    Klein- und Heimtierklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62422
    kleintierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Die hämotrope Mykoplasmose (Hämoplasmose) der Katze wird durch die Spezies Mycoplasma haemofelis (Mhf), Candidatus Mycoplasma haemominutum (CMhm) und Candidatus Mycoplasma turicensis (CMt) verursacht. Der Übertragungsweg ist nicht sicher geklärt. Es wird angenommen, dass Flöhe und andere Arthropoden Überträger des Erregers sein können. Der Krankheitsverlauf ist insbesondere vom Immunsystem des Wirts und der Hämoplasmenspezies abhängig. Die Hämoplasmen befinden sich epizellulär auf den Erythrozyten und bewirken eine Hämolyse. Erholt sich die Katze von dieser Phase, resultiert meist ein lebenslanges Trägerstadium mit Sequestrierung der Erreger in verschiedenen Organen (insbesondere Leber und Milz). Mhf hat die geringste Neigung zur Sequestrierung und weist die höchste Pathogenität auf, gefolgt von CMt und CMhm. Die Diagnosestellung erfolgt durch den Erregernachweis mittels PCR. Serologische Untersuchungen, die routinemäßig bisher nicht durchgeführt werden, können möglicherweise akute von chronischen Infektionen unterscheiden. Die Therapie mit Antibiotika (Doxycyclin, Fluorchinolone) über mindestens 14 Tage führt meist nur zur Reduktion der Erregeranzahl. Je nach klinischen Befunden sind weitere unterstützende therapeutische Maßnahmen (z. B. Bluttransfusionen) nötig. Reaktivierungen sind im Zusammenhang mit Immunsuppression und Vorliegen anderer Erkrankungen Monate bis Jahre später möglich. Eine Elimination der Hämoplasmen ist selten.