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Eine neue Methode zur Behandlung peripherer Nervenverletzungen
besteht im Einsatz geeigneter Trägermatrices, die als Leitschienen
dienen und mit autologen Schwannzellen beladen sind. Voraussetzung
für die Entwicklung eines solchen Implantats für den Hund ist
es, kanine Schwannzellen zu isolieren, zu identifizieren und in kurzer
Zeit maximal zu expandieren. Bereits in früheren Studien wurde
die Methode zur Isolierung und Identifizierung kaniner Schwannzellen,
ebenso wie eine praktikable und kostengünstige Methode zur
Aufreinigung kaniner Schwannzellenkulturen, erfolgreich etabliert
(Parotat et al. 2006; 2007).
Ziel der derzeitigen Untersuchungen ist die maximale Expansion
der Zellen in kurzer Zeit. Überraschenderweise wurde beschrieben,
dass Wachstumsfaktoren für vaskuläre Endothelzellen (proangiogene
Faktoren) die Proliferation von Schwannzellen der Ratte stimulieren
können. Daher soll der Effekt proangiogener Faktoren auf kanine
Schwannzellen quantitativ analysiert werden.
Der proliferative Effekt unterschiedlicher Konzentrationen (5,
10, 50 und 100 ng/ml) des Vascular Endothelial Growth Factor
(VEGF) und des Fibroblast Growth Factor 2 (FGF2) wurde mithilfe
von zwei unterschiedlichen Detektionssystemen gemessen. Bei dem
ersten Proliferationsassay wurde dem Medium 5-Bromo-2?-Deoxyuridin
(BrdU) zugesetzt, welches anstelle von Thymidin in die
DNA der Zellen eingebaut wird. Anschließend wurde ein Peroxidase-
konjugierter Anti-BrdU-Antikörper zugegeben und die Absorption
quantitativ erfasst. Der zweite Proliferationsassay basiert auf einer
Redoxreaktion. Dem Medium wurde Resazurin zugegeben, welches
von lebenden Zellen aufgenommen und irreversibel zum pinkfarbenen
Resorufin reduziert wird, dessen Fluoreszenz quantitativ
erfasst wurde.
In unseren Assays wurde sowohl mit VEGF wie auch mit FGF2
die maximale Proliferation der kaninen Schwannzellen bei einer
Konzentration von 50ng/ml erzielt. Im Gegensatz dazu wurde bei
der Ratte eine maximale Proliferation durch VEGF in einer Konzentration
von 10?50 ng/ml beschrieben. FGF2 wurde bei der Ratte nur
in einer Konzentration von 10 ng/ml getestet und erzielte dabei einen
wachstumsfördernden Effekt. Gegenwärtig sind Untersuchungen
zur Kombination unterschiedlicher Konzentrationen von VEGF und
FGF2 im Gange, welche auf eine weitere Steigerung der Proliferation
kaniner Schwannzellen abzielen.