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Das Ziel dieser Arbeit war es, die Spermien der drei Nebenhodenschwanzsegmente E7 bis E9, modifiziert nach Fouchécourt et al. (2000), hinsichtlich ihrer Motilität, Tiefgefrierbarkeit und Haltbarkeit zu untersuchen. Außerdem wurde die Spermienkonzentration und -gesamtzahl in den Nebenhodenschwanzregionen bestimmt. Die Gewinnung der Nebenhodenschwanzspermien von zehn, drei bis vierzehnjährigen, Hengsten erfolgte durch retrogrades Spülen (E9) und Slicing (E7, E8). Der Unterschied in der Spermienkonzentration und -gesamtzahl zwischen den drei Regionen war hochsignifikant. Es wurde ein Anstieg der Spermienkonzentration und -gesamtzahl von E7 bis E9 festgestellt. Im Vergleich der zwei Methoden zur Dichtebestimmung, Zählkammer und NucleoCounter® SP-100, ergab sich eine starke Korrelation beider Verfahren. Die Verdünnung der Nebenhodenschwanzspermien mit Gent-Verdünner, führte zu einer Steigerung der Beweglichkeit, im Vergleich zur Verdünnung mit EquiPro™. Die Motilität der Nebenhodenschwanzspermien variierte je nach Hengst stark. Eine Zunahme der Beweglichkeit von E7 bis E9 war festzustellen. Verglich man die subjektive und objektive Motilitätsanalyse, durch Schätzung und CASA, miteinander, so ergab sich nur für die Beweglichkeit der Spermien von E9 eine positive Korrelation. Wurden die Nebenhodenschwanzspermien, nach Verdünnung, über 96 Stunden kühl gelagert, so ergab sich eine starke Reduktion der Beweglichkeit in den ersten 24 Stunden, aber auch nach 96 Stunden waren noch motile Spermien vorhanden. Die Nebenhodenschwanzspermien wurde mit vier verschiedenen Einfrierprogrammen, mit und ohne vorherige Kühlung sowie mittels Einfrierautomat oder Schwimmrampe, tiefgefroren und die Ergebnisse verglichen. Nach Kryokonservierung wurde eine stark verminderte Beweglichkeit und Geschwindigkeit der Nebenhodenschwanzspermien aller drei Segmente ungeachtet der verwendeten Einfriertechnik festgestellt. Auch die Tiefgefrierbarkeit der Nebenhodenschwanzspermien war individuell sehr verschieden. Die kühle Lagerung der aufgetauten Spermien über 48 Stunden, führte wiederum zu einer deutlichen Abnahme innerhalb der ersten 24 Stunden. Die Gesamt- und Vorwärtsbeweglichkeit waren, unabhängig von Nebenhodenschwanzregion und angewandter Einfriertechnik, zu jedem Zeitpunkt nur sehr gering. Die Spermien von E7 und E8 zeigten geringere Motilitäts- und Geschwindigkeitswerte, als die von E9. Die Spermien von E7 und E8, welche mit dem Einfrierprogramm SRS eingefroren wurden, wiesen die geringste Haltbarkeit auf. Es ist möglich bewegliche Spermien aus dem Nebenhodenschwanz des Hengstes zu gewinnen, diese aufzubereiten, kühl zu lagern und tiefzufrieren. Die vier verschiedenen Einfriermethoden mit oder ohne Kühlung bzw. mit Einfrierautomat oder Styroporbox (Schwimmrampe) lieferten vergleichbare Ergebnisse.