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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Untersuchungen zur Kultivierung, genetischen Differenzierung und Pathogenese von Capillaria spp. beim Huhn (2015)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Tiersch, Katharina Maria (WE 13)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2015 — 110 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-662-3
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3320
    Kontakt
    Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin

    Robert-von-Ostertag-Str. 7-13
    14163 Berlin
    +49 30 838 62310
    parasitologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Capillaria obsignata gehört mit Ascaridia galli und Heterakis gallinarum zu den häufigsten Nematodenarten des Haushuhns. Am Department für Nutztierwissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen wurden bereits Forschungsarbeiten zur genetisch bedingten Parasitenresistenz insbesondere gegenüber den Spezies A. galli und H. gallinarum durchgeführt. Um weitere Forschungsprojekte auch bei der Gattung Capillaria etablieren zu können, sollten die Handhabung und das Verhalten von C. obsignata–Eiern hinsichtlich der Embryonierung nach Inkubation in verschiedenen Medien sowie die anschließende künstliche Infektion untersucht werden. Im ersten Versuch wurde die Entwicklungsphase der nicht embryonierten C. obsignata-Eier in vier Kulturmedien (0,5 % und 2 % Formalin, 0,1 % Kaliumdichromat und 0,1 N Schwefelsäure) in uteri miteinander verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Eier (> 82 %) in den ersten zwei Dritteln des Uterus in intakten Weibchen das Potenzial zur Embryonierung haben, ohne dass dabei ein Einfluss des Inkubationsmediums zu beobachten war. Die anschließende Zerstörung der Weibchen mittels Potters Homogenisator zur Gewinnung einer Suspension führte jedoch zu einer signifikanten Reduktion embryonierter Eier (< 33 %). Die nachfolgende Verwendung im Rahmen einer experimentellen Infektion wurde mit vier verschiedenen Infektionsdosen (250, 500, 1000, 2000 Eier) und den, sich im Uterus der Weibchen befindlichen und jeweils in den o.g. vier Medien inkubierten, vollständig embryonierten Eiern durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass 0,5-prozentiges Formalin und Schwefelsäure mit Etablierungsraten, der nach Inkubation in diesen Medien gewonnenen Eier von 54 % respektive 43 % erfolgreich als Inkubationsmedien für C. obsignata-Eier verwendet werden können. Die Inkubation in Kaliumdichromat hingegen scheint die Infektiosität der Eier negativ zu beeinflussen und ging mit einer Etablierungsrate von lediglich 6,5 % einher (P<0,001). Eine Leistungsdepression des Wirtstieres bei Infektionsdosen von 250 bis 2000 Eiern wurde nicht beobachtet. Im Verlauf weiterer Untersuchungen sollten die vier häufigsten Capillaria-Arten des Geflügels (C. obsignata, C. bursata, C. caudinflata und C. anatis) zuerst morphologisch unterschieden werden. Anschließend erfolgte eine genetische Differenzierung basierend auf der Sequenzierung des Gens der ersten Untereinheit der Cytochrom C Oxidase (COI) der mitochondrialen DNA. Bei 41 C. obsignata-Individuen konnte ein COI-Fragment von 568 bp (C.o._1) erfolgreich sequenziert werden. Eine weitere Sequenz mit 433 bp wurde in sieben C. bursata, fünf C. anatis und zwei C. caudinflata gefunden (C. spp. _abc_3). Außerdem zeigten drei weitere C. bursata-Individuen eine eigene Sequenz mit 424 bp (C.b._2). Die Übereinstimmung der drei Sequenzen lag im Bereich von 81.4 bis 84.5 %. Das Ergebnis der Sequenz C. spp. _abc_3 ist als fraglich zu betrachten, da sich die drei Arten morphologisch generell zuverlässig von- einander unterscheiden lassen. Es muß in Betracht gezogen werden, dass die erhaltenen Sequenzdaten auf Amplifikation von bereits zuvor vervielfältigter DNA, d.h. in Folge von DNA-Kontamination, zurückzuführen sind. Weitere Untersuchungen, z.B. durch Sequenzierung weiterer Gene, sind erforderlich um dieser Frage nachzugehen.