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Zusammenfassung
Protokolle zur Ovulationssynchronisation und terminorientierten Besamung sind weit verbreitet, um die Fruchtbarkeitsleistung einer Milchviehherde zu verbessern. Die Wissenschaft schreitet auf diesem Gebiet rasant voran. Ziel dieses Beitrages ist es drei aktuelle für die Praxis wichtige Arbeiten aus dem englischen Schrifttum vorzustellen. In der ersten Studie von Bisinotto et al. (2015) wurde die gezielte Supplementierung von Progesteron zu Beginn eines Ovsynch-Programms bei Kühen ohne funktionellem Gelbkörper untersucht. Kühe ohne Gelbkörper erhielten für sieben Tage zwei Progesteronspiralen. Dies führte zu einer Wiederherstellung der Fruchtbarkeit. In der zweiten Untersuchung von Fricke et al. (2014) wurden zwei unterschiedliche Strategien zur ersten Besamung verglichen. Dazu wurde ein Presynch-Ovsynch Programm zur Vorsynchronisation und ein System zur automatischen Brunsterkennung kombiniert. In der einen Gruppe wurden die Tiere ausschließlich terminorientiert besamt, um die positiven Effekte der Vorsynchronisation voll auszunutzen. In der anderen Gruppe wurden die Tiere mit erhöhter Aktivität besamt und die verbleibenden Tiere terminorientiert besamt. Beim vollständigen Verzicht auf eine Brunstbeobachtung und ausschließlicher terminorientierter Besamung in einem Presynch-Ovsynch-Programm wurden höhere Konzeptionsraten (bei längeren Rastzeiten) erzielt. In der dritten Studie von Dirandeh et al. (2015) wurden drei unterschiedliche Programme zur Ovulationssynchronisation bei Milchkühen unter Hitzestress untersucht. Das Double-Ovsynch im Vergleich zum Presynch-Ovsynch mit und ohne GnRH erzielte hier die besten Ergebnisse.
Abstract
Protocols for synchronization of ovulation are widely adopted by the dairy industry to improve reproductive efficiency. It was the objective of this article to summarize three studies recently published that present valuable information for dairy practitioners. In the first study from Bisinotto et al. (2015) targeted progesterone supplementation in dairy cows without a corpus luteum at the beginning of an Ovsynch protocol was evaluated. Cows without a corpus luteum received two progesterone devices intrava- ginal for seven days. This treatment led to a recovery of fertility. The second study (Fricke et al., 2014) compared two different management strategies for submission of cows to first postpartum artificial insemination (AI). A Presynch-Ovsynch protocol was combined with an automated activity monitoring system. In one group cows received 100 % timed AI. In the other group cows were either inseminated with increased activity or timed AI. Pregnancy per AI was higher when cows received only timed AI. However, time to first AI was improved in the second group with estrus detection. The third study (Dirandeh et al., 2015) evaluated three different synchronization protocols for dairy cows under heat stress. Compared to a Presynch-Ovsynch protocol with or without GnRH application the Double-Ovsynch protocol had the highest pregnancy per AI.