zum Inhalt springen

Fachbereich Veterinärmedizin


Service-Navigation

    Publikationsdatenbank

    Stelzfuß- und Bockhufbehandlung mit Oxytetracyclin:
    eine retrospektive Studie zur Effektivität und medizinischen Vertretbarkeit dieser Therapiemaßnahme (2015)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Kothes, Jennifer Maria (WE 17)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2015 — 158 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-621-0
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/28
    Kontakt
    Pferdeklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62299 / 62300
    pferdeklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Diese Arbeit hatte zum Ziel, klare Aussagen über die Wirksamkeit des Einsatzes hoher Dosen (3 g) intravenösen OTC zur Behandlung angeborener Stelzfüße und erworbener Fohlenbockhufe sowie über die medizinische Vertretbarkeit dieser Therapiemaßnahme zu treffen. Es sollte ein Überblick gewonnen werden, wie weit systemische OTC Behandlungen beider Erkrankungen heute in Tierärztlichen Kliniken und in Tierärztlichen Praxen verbreitet sind. Über einen Vergleich der unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten sollte geklärt werden, welche die derzeit empfehlenswerteste(n) Therapiemaßnahme(n) für beide Erkrankungen sind. Fünfundachtzig Tierärzte und Tierärztinnen, tätig in unterschiedlichen Einrichtungen, wurden angeschrieben und darum gebeten den für diese Arbeit entwickelten tabellarischen Fragebogen auszufüllen und zurückzusenden. Vergleichend ermittelt wurden die Anzahl durchgeführter Behandlungen mit den unterschiedlichen Behandlungsmaßnahmen sowie die Behandlungserfolge dieser bei beiden Erkrankungen. Es fand eine Einschätzung der Behandlungsmethoden und ihrer Behandlungserfolge statt. Insbesondere wurde die medizinische Vertretbarkeit der hier in Frage stehenden Behandlungsmaßnahme kritisch geprüft. In der Saison 2009/2010 liegt eine Gesamtanzahl von 61 angeborenen Stelzfüßen und 51 erworbenen Fohlenbockhufen von insgesamt 1215 untersuchten Fohlen vor. Es ergeben sich Hinweise auf eine heute weite Verbreitung systemischer OTC Behandlungen (bis zu 3 g) zur Therapie angeborener Stelzfüße und erworbener Fohlenbockhufe in Tierärztlichen Kliniken und in Tierärztlichen Praxen. Die früher dominierenden konservativen Therapiemaßnahmen beider Erkrankungen haben zugunsten intravenöser OTC Behandlungen an Bedeutung verloren. Systemische OTC Behandlungen erwiesen sich in dieser Tierärztebefragung als höchst effektive Behandlungsmaßnahme angeborener Stelzfüße und auch erworbener Fohlenbockhufe, bei gleichzeitig keiner sicher festgestellten UAW dieses AB. Mithilfe der konservativen Therapiemöglichkeiten wurden sehr gute Behandlungsergebnisse angeborener Stelzfüße und gute Behandlungsergebnisse erworbener Fohlenbockhufe erzielt. Diese Ergebnisse belegen die bis heute bestehende Aktualität der Arbeiten, die diese Nachweise schon in den 70er und 90er Jahren erbrachten (ZELLER u. HERTSCH 1976; PHILIPP 1991). Eine vergleichende Bewertung der risikoärmsten Behandlungsart des angeborenen Stelzfußes und auch des Fohlenbockhufes konnte nicht angestellt werden. Letztendlich sind weitere Untersuchungen notwendig, um eindeutig klären zu können, ob systemische OTC Behandlungen beider Erkrankungen den konservativen Behandlungsmaßnahmen vorgezogen werden sollten. Es bleibt festzuhalten, dass auch die ausschließlich konservativen Therapiemaßnahmen beider Erkrankungen nicht risikolos sind. Die hier in Frage stehende Behandlungsmethode muss unter verschiedenen Gesichtspunkten allerdings noch kritisch betrachtet werden. Sie kann trotz der positiven Ergebnisse dieser Tierärztebefragung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht uneingeschränkt empfohlen werden. Möglicherweise existiert mit der hier untersuchten Behandlungsmaßnahme beider Erkrankungen eine wertvolle Alternative zu allen bislang zur Verfügung stehenden Therapiemöglichkeiten.