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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Prävalenz thermotoleranter Campylobacter spp. im Produktangebot eines Unternehmens der Tiefkühlindustrie (2015)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Brechtel, Christine (WE 8)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2015 — VIII, 166 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-619-7
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10681
    Kontakt
    Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

    Königsweg 69
    14163 Berlin
    +49 30 838 62551 / 52790
    lebensmittelhygiene@vetmed.fu-berlin.de / fleischhygiene@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Thermoterante Campylobacter spp. sind die häufigsten Erreger bakterieller Gastroenteritiden und die humane Campylobacteriose steht mit stetig steigenden Fallzahlen an der Spitze der meldepflichtigen bakteriellen Infektionskrankheiten in Deutschland. Die Übertragung ist weitgehend Lebensmittel-assoziiert, mit Geflügelfleisch und Geflügelfleischprodukten als Hauptrisikofaktor. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Ermittlung der Prävalenz thermotoleranter Campylobacter spp. im Gesamtsortiment eines Tiefkühlkostvertriebes anhand eines risikiobasierten Stichprobenplanes. Zur Untersuchung gelangten insgesamt 200 tiefgekühlte Lebensmittelproben, davon entfielen 35% der Proben auf rohes Geflügelfleisch, 35% auf gegartes Geflügelfleisch und Geflügelfleischprodukte, 20 % auf sonstiges Fleisch und 10% auf das Restsortiment. Die Untersuchung erfolgte mit der kulturellen Nachweismethode nach ISO 10272:1995 und parallel dazu molekularbiologisch mit dem pg30/pg50 PCR-System nach OYOFO et al. (1992). Mit der kulturellen Nachweismethode konnten in 11 von 70 Proben der Produktgruppe „Geflügelfleisch roh“ Campylobacter spp. nachgewiesen werden, was einer Isolierungsrate von 15,7% entspricht. Alle kultivierten Stämme wurden in zwei verschiedenen Produkten (Hähnchenbrustfilet, unpaniert und Ganze Schenkel vom Hähnchen) aus rohem Hähnchenfleisch detektiert, woraus sich eine Isolierungsrate von 24,4% bezogen auf diese Gruppe (n= 45) ergibt. Die zwei übrigen rohen Hähnchenfleischprodukte (Hähnchen-Brustfilet, paniert und Hähnchen-Brustfilet, gewürzt) sowie die Produkte aus rohem Putenfleisch (Truthahn-Schnitzel und Truthahn-Grillsteaks. mariniert) und alle übrigen Proben des restlichen Sortiments erwiesen sich als Campylobacter-frei. Die Campylobacter-Prävalenz bezogen auf die Gesamtprobenanzahl (n = 200) betrug somit 5,5%. Der strategische Ansatz des risikobasierten Stichprobenplans wurde durch die Untersuchungsergebnisse bestätigt. Bei der Speziesdifferenzierung konnten 8 Stämme als C. jejuni (73%) und 3 Stämme als C. coli (27%) identifiziert werden. Das verwendete PCR-System nach OYOFO unterscheidet nicht zwischen C. jejuni und C. coli. Der Nachweis spezifischer Gensequenzen von C. jejuni/C. coli gelang ebenfalls bei 11 Proben und stimmte mit dem Ergebnis des kulturellen Verfahrens überein, was einer Sensitivität und Spezifität von jeweils 100% entspricht.