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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Spezifische Immuntherapie COB kranker Pferde mittels inhalativer Verabreichung einer nanopartikulär gebundenen CpG-ODN Sequenz in Kombination mit definierten Allergenen (2015)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Geis, Sabine (WE 17)
    Quelle
    — VII, 135 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3891
    Kontakt
    Pferdeklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62299 / 62300
    pferdeklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    In der vorliegenden Arbeit sollte der spezifisch immunmodulatorische Effekt durch inhalativ verabreichte Cytosin-Phosphat-Guanin-Oligodeoxynukleotide (CpG-ODN) zeitlich erfasst werden und überprüft werden, ob die positive Wirkung durch die kombinierte Inhalation von A-Typ CpG-ODN und spezifischen Allergenen potenziert werden kann. Die Inhalation der CpG-ODN sollte einen immunmodulatorischen Effekt (Th1-Shift) induzieren und somit für eine schnelle und längerfristige Linderung der COB-Symptomatik sorgen. Insgesamt wurden 21 an COB erkrankte Pferde in die Studie eingeschlossen. Im ersten Untersuchungsblock, vor der Therapie, erfolgte bei allen Tieren eine klinische und labordiagnostische Untersuchung inklusive Blutgasanalyse, eine Tracheobronchoskopie inklusive zytologischer Tracheobronchialsekret (TBS)-Analyse, eine indirekte Interpleuraldruckmessung und ein funktioneller in vitro Test (FIT). Die Studienteilnehmer wurden per Los zwei Hauptgruppen zugeordnet. Die erste Gruppe wurde mit entsprechend ausgewählten Allergenen und nanopartikulär gebundenen CpG-ODN inhaliert (Gruppe I), die zweite Gruppe erhielt die alleinige Inhalation der nanopartikulär gebundenen CpG-ODN (Gruppe II). Das Inhalationsprotokoll sah insgesamt sieben Inhalationen im Abstand von zwei Tagen vor. Zudem wurde die Menge der inhalierten Allergene bei der entsprechenden Gruppe während der Therapie gesteigert. Nach der siebten Inhalation (2. US) und sechs Wochen später (3. US) erfolgten zwei weitere Untersuchungen. Beide Gruppen zeigten direkt nach siebenmaliger Inhalation eine deutliche Verbesserung der Ruheatemfrequenz, welche sich als nur knapp nicht signifikant darstellte. Die Verbesserung in der 3. Untersuchung hingegen erwies sich in Gruppe II als signifikant. Die Auswertung der Auskultationsbefunde zeigte ein statistisch signifikantes Absinken der Score- Punkte in Gruppe I in beiden Folgeuntersuchungen. Die Gruppe II konnte eine solche statistische Signifikanz in der 3. Untersuchung erreichen. Eine deutliche Verbesserung war bei allen Werten der arteriellen Blutgasanalyse in beiden Gruppen zu erkennen. Durch die siebenmalige Inhalationstherapie konnte in beiden Gruppen ein kurzfristiges, wie auch längerfristiges, deutliches Absinken der Interpleuraldruckdifferenz erreicht werden. Sowohl die Gesamtscore-Punkte, wie auch die Punkte des Endoskopiescores nahmen in Gruppe I sowohl direkt nach der Therapie, wie auch sechs Wochen später signifikant, teils hoch signifikant ab. In Gruppe II war diese Signifikanz in der 3. Untersuchung des Gesamtscores und der Sekretkonsistenz zu sehen. Auffällig war, dass die prozentualen Anteile der neutrophilen Granulozyten im TBS in der Gruppe I im Laufe der Untersuchungen deutlich sanken, wobei sie in Gruppe II nahezu konstant blieben. Nach der Betrachtung aller Ergebnisse kann sowohl in Gruppe I als auch in Gruppe II eine deutliche Besserung aller Untersuchungsbefunde verzeichnet werden. Ein positiver Langzeiteffekt konnte mit dem durchgeführten Therapieprotokoll in Gruppe I bei nahezu allen gemessenen Parametern nachgewiesen werden. In Gruppe II war dies bei 80 % der angewandten Untersuchungsmethoden der Fall. Die Kombination der CpG-ODN mit spezifischen Allergenen scheint, in Bezug auf die untersuchten Parameter und dem zum Einsatz gekommenen Verabreichungsprotokoll, keinen Vorteil im Vergleich zu der alleinigen Inhalation der CpG-ODN zu haben.