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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Untersuchungen zur Repräsentanz der RODAC-Abklatschtechnik (1994)

    Art
    Vortrag
    Autoren
    Schulze, Gesine (WE 8)
    Hildebrandt, Goetz (WE 8)
    Kongress
    35. Arbeitstagung des Arbeitskreises Lebensmittelhygiene der DVG
    Garmisch-Partenkirchen, 27. – 30.09.1994
    Quelle
    35. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes "Lebensmittelhygiene", Teil 1 - Fachgruppe "Lebensmittelhygiene", Fachgruppe "Fleischhygiene und Schlachthofkunde"
    — S. 178–188
    ISBN: 3-930511-01-0
    Kontakt
    Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

    Königsweg 69
    14163 Berlin
    +49 30 838 62551 / 52790
    lebensmittelhygiene@vetmed.fu-berlin.de / fleischhygiene@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Im Rahmen betriebsinterner Hygienekontrollen wie auch der amtlichen Überwachung stellt die RODAC-Abklatschtecbnik ein schnell durchführbares und häufig angewandtes Verfahren zur Charakterisierung der mikrobiologischen Belastung von Oberflächen dar.
    Mit der vorliegenden Untersuchung sollte die Aussagekraft von mit RODAC-Platten entnommenen
    Stichproben überprüft werden.
    Um zu ermitteln, welcher Anteil der tatsächlichen Mikroflora sich mittels Abklatschverfahren erfassen läßt, wurden in einem Modellversuch mehrere Keimarten auf verschiedene Oberflächen aufgetragen und nach kurzer Trocknungszeit Abklatschpräparate angefertigt.
    Über zehn Versuchsansätze betrug die Wiederfindungsrate im Durchschnitt (geometr. Mittel) auf Edelstahlflächen 17,9% bei Staph. epidermidis und 16,3% bei Micrococcus varians. Auf Kunststoffoberflächen fielen die Werte mit 5,2% bzw. 3, 1 % deutlich geringer aus. Bei E. coli u. Enterobacter cloacae lag der Anteil wiedergefundenener Keime in vier Versuchsansätzen deutlich unter dem Prozentsatz der Micrococcaceae. Einige der experimentell aufgebrachten Keime ließen sich mit dem angewandten Abklatschverfahren überhaupt nicht nachweisen.
    Ein weiterer Versuchsansatz galt der Aufgabe, die Keimverteilung auf Gebrauchsoberflächen zu beschreiben und in einem Rasterbild graphisch darzustellen. Dazu wurden in der Fleischabteilung eines Lebensmittelfilialbetriebes Transportkisten vor und nach der automatischen Reinigung sowie gereinigte Arbeitsflächen und -geräte mit verschiedenen Nährböden flächendeckend untersucht. Zur Auswertung wurden die RODAC-Platten entsprechend ihrer Koloniezahlen in Bewertungsklassen (0-5) eingeteilt. Während die Abklatschplatten für die aerobe Gesamtkeimzahl (Plate-count-Agar) überwiegend Rasenwachstum (Klasse 5) aufwiesen, zeigten sich auf VRBD- und Rose-Bengale-Agar bei den verschiedenen Objekten, u.a. in Abhängigkeit vom Oberflächenmaterial, stark variable Koloniezahlen.
    Obwohl meist mehr als 50% der entnommenen Platten in eine Beurteilungskategorie fielen, differierten dicht nebeneinanderliegende Bereiche eines Objekts manchmal um mehrere Bewertungsstufen. Jedoch ließ sich aus einer graphischen Darstellung der Kontamination von Oberflächen keine völlig zufällige sondern oft eine systematische Verteilung der Keimzahlgruppen herauslesen.
    Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse sollten zur Beurteilung des mikrobiellen Status von Geräten, Arbeitsflächen, Wänden u.ä. an verschiedenen Stellen mehrere Stichproben entnommen werden, um eine durchschnittliche Bewertungsklasse zu errechnen.
    Dabei muß berücksichtigt werden, daß die RODAC-Technik nur einen Teil der tatsächlich vorhandenen Mikroorganismen erfaßt.