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Knochenbindende bioaktive Implantate spielen eine wichtige Rolle bei der Knochenrekonstruktion. In dieser Untersuchung wurde der Versuch unternommen, den Prozess der Knochenheilung weiter zu verbessern. Es wurden zwei verschiedene Arten bioaktiven Implantatmaterials (amorphe Glasphase, kristalline Glaskeramik) mit BMP (Bone Morphogenetic Protein) beschichtet und unbeschichtet benutzt. Die Implantate wurden ohne „press fit“ (zur Vermeidung des Ablösens der Beschichtung) in den Femur von Kaninchen implantiert. Nach 7, 28, 84 oder 168 Tagen wurden sie explantiert und mit unterschiedlichen Methoden untersucht. Insgesamt betrug die Anzahl der Implantate 96. Die Einheilung verlief komplikationsfrei. Es konnte gezeigt werden, dass die Behandlung von Defekten im Kaninchenfemur mit BMP Adsorptionsbeschichtung auf Bioglas® ähnlichen Implantaten das Knochenwachstum stimuliert. Bereits nach 28 Tagen konnte bei den Implantaten mit BMP Beschichtung eine Spaltüberwindung festgestellt werden. Der höchste Implantat-Knochenkontakt zeigte sich bei den Gläsern mit BMP. Auch nach 84 Tagen lag der höchste Knochenkontakt bei den Gläsern mit BMP. Nach der hier vorliegenden Untersuchung zeigen Gläser durchweg bessere Ergebnisse als Glaskeramiken unabhängig von einer Beschichtung. Wie oben schon erwähnt, eignen sich die hier angewendeten Glasimplantate mit Beschichtung am besten um schnell einzuwachsen. Bei den Glaskeramiken gab es allerdings einige nicht vorhersehbare Ergebnisse, wie beispielsweise den geringeren Knochen- Implantat- Kontakt bei GK mit BMP gegenüber GK ohne BMP ab 84 Tagen. Die hier gefundenen Ergebnisse sind wichtig für die mögliche Einführung der hier untersuchten Implantate und ihre Zulassung für die klinische Anwendung in der Rekonstruktion von Knochendefekten insbesondere in der Orthopädie und für die Verankerung von Endoprothesen unter anderem in der Zahnheilkunde. Besonders vielversprechend sind hier Implantate mit BMP- Beschichtung.