zum Inhalt springen

Fachbereich Veterinärmedizin


Service-Navigation

    Publikationsdatenbank

    Untersuchungen zur Infektion mit Oxyuren bei mediterranen Landschildkröten in menschlicher Obhut und ihr Einfluss auf die Entwicklung juveniler Testudo graeca (2013)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Brosda, Anette (WE 13)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2013 — 164 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-275-5
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1649
    Kontakt
    Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin

    Robert-von-Ostertag-Str. 7-13
    14163 Berlin
    +49 30 838 62310
    parasitologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Untersuchungen zur Infektion mit Oxyuren bei mediterranen Landschildkröten in menschlicher Obhut und ihr Einfluss auf die Entwicklung juveniler Testudo graeca Kotproben von 276 Schildkröten (T. hermanni, T. graeca, T. horsfieldii T. marginata) wurden qualitativ (Nativuntersuchung) und in 60 Fällen auch quantitativ (McMaster-Verfahren) mikroskopisch untersucht. Bei fast der Hälfte der Schildkröten ließ sich eine Oxyureninfektion nachweisen. Oft waren die Oxyuren mit anderen Landschildkröten- spezifischen intestinalen Parasiten vergesellschaftet, am häufigsten mit Flagellaten und/oder Ziliaten. Die in der Nativuntersuchung ermittelten Oxyureneizahlen waren signifikant positiv korreliert mit den errechneten Eizahlen pro Gramm Kot (EpG). Zusätzlich wurde untersucht, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen Art, Geschlecht, Alter, Haltungsform, Vergesellschaftung, Einsendungsgrund der Kotprobe, Anamnese, Symptomen oder Entwurmungen der Schildkröten und der Häufigkeit eines Oxyurennachweises und teilweise auch der Ausscheidungsintensität von Oxyureneiern. Ein signifikanter Zusammenhang ließ sich nur für das Alter und die Anamnese nachweisen. Bei juvenilen Tieren war eine Infektion häufiger nachweisbar und mit einer höheren Eiausscheidung verknüpft. Schildkröten, die im vergangenen halben Jahr erkrankten, waren häufiger oxyurennegativ, als Tiere, die in diesem Zeitraum gesund erschienen. Es gab deutliche Hinweise darauf, dass oxyureninfizierte Schildkröten häufiger Symptome zeigen als oxyurennegative und infizierte, symptomzeigende Schildkröten mehr Eier ausscheiden als infizierte, symptomlose Tiere. Eine Entwurmung hatte einen gewissen Einfluss auf einen negativen Oxyurennachweis und eine verminderte Ausscheidung von Eiern. An 15 juvenilen, in eine oxyureninfizierte und oxyurenfreie Gruppe aufgeteilte, Testudo graeca ibera wurde ein Ernährungsversuch durchgeführt. Bei gleichen Versuchsbedingungen hatten die infizierten Tiere einen Vorteil in der Nährstoffaufnahme, Gewichtsentwicklung und scheinbaren Verdaulichkeit der meisten Futterbestandteile. Über die Ursache konnte nur spekuliert werden. Möglich wären unter anderem eine Auflockerung des Darminhalts durch Oxyuren oder ein aktiver Beitrag zur Verdauung pflanzlicher Gerüstsubstanzen.