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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Der Einfluss einer intravenösen vs. intraperitonealen Applikation von Emodin und BTB 14431 auf fortgeschrittenes intra- und extraperitoneales Tumorwachstum bei Ratten (2014)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Gall, Maria (WE 1)
    Quelle
    — V, 83 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12710
    Kontakt
    Institut für Veterinär-Anatomie

    Koserstr. 20
    14195 Berlin
    +49 30 838 75784
    anatomie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Zur Therapie des Kolorektalen Karzinoms gibt es zahlreiche neue Präparate auf dem Markt, die jedoch häufig Resistenzen und Nebenwirkungen zeigen. Auf der Suche nach neuen pharmakologischen Substanzen mit verbesserten Eigenschaften wurde in vorhergehenden Experimenten mittels des Kinase-Inhibitors Emodin eine neue Substanz (BTB 14431) durch ein in silico Screening entdeckt und bereits einmalig in vivo in einem Tumorsuspensionsmodell untersucht. Verschiedene Studien zeigten, dass Emodin Apoptose induziert, Zellproliferation hemmt sowie Angiogenese unterbindet und somit Tumorwachstum reduzieren kann. In dem hier vorgestellten Tierexperiment wurde nun der Einfluss von Emodin und BTB 14431 auf das Wachstum von fortgeschrittenen Tumoren in Hinblick auf Unterschiede in der Applikationsart und der Dosierung untersucht. Es wurde ein standardisiertes tierexperi-mentelles Tumormodell etabliert und zunächst die Freisetzung vitaler Tumorzellen durch einen onkotischen Eingriff simuliert. Hierzu erhielten 100 Ratten (WAG-RIJ) eine sterile intraperitoneale Injektion von 105 syngenetischen Kolonadenokarzinomzellen (CC-531) mittels Laparotomie. Außerdem erhielten die Tiere eine subkutane Zellinjektion von ebenfalls 105 syngenetischen Tumorzellen des gleichen Zelltyps, die periphere Metastasen simulieren sollten. Um den systemischen Einflusses der neu identifizierten Substanz BTB 14431 sowie von Emodin auf solide Tumoren zu untersuchen, wurde die Hälfte der Tiere 28 Tage nach Zellapplikation mittels Ports in der Vena jugularis externa über eine Woche in einem 12-stündigen Rhythmus behandelt (Kontrollgruppe: Behandlung mit Ringer-Laktat, Therapiegruppen: Behandlung mit 0,3 mg/kg KG BTB 14431, 1,7 mg/kg KG BTB 14431, Emodin 2,5 mg/kg KG oder Emodin 5 mg/kg KG). Die andere Hälfte der Tiere erhielt die intermittierende Therapie über intraperitoneale Injektionen. Drei Wochen nach Behandlungsende wurden die Tiere euthanasiert und die Tumorgewichte bestimmt. In diesem Experiment konnte ein dosisabhängiger Einfluss von Emodin und BTB 14431 auf das Wachstum der Tumoren gezeigt werden. Dabei schien Emodin potenter und besser verträglich zu sein als BTB 14431. Dies ist jedoch sowohl von der Dosis als auch von der Applikationsart abhängig. Die besten Ergebnisse zeigten die Gruppen, die Emodin in einer der beiden Dosierungen oder BTB 14431 in der Dosierung 0,3 mg/kg KG intravenös erhielten. Die Tiere dieser Gruppen nahmen mehr an Körpergewicht zu und die Tumore hatten ein geringeres Gewicht als bei der Kontrollgruppe. Des Weiteren konnte bei den genannten Gruppen eine bessere Wirksamkeit der Behandlung bei intravenöser Applikation im Vergleich zur intraperitonealen Applikation festgestellt werden. Bei den intraperitoneal behandelten Tieren gab es lediglich bei der Behandlung mit 5 mg/kg KG Emodin einen Unterschied im Gewicht der Tumormassen zur Kontrollgruppe. BTB 14431 zeigte bei höherer Dosierung nicht den erwarteten Effekt.