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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Klinische, biochemische und immunologische Aspekte des C-reaktiven Proteins des Hundes (2014)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Jasensky, Anne-Katherine (WE 3)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2014 — IX, 93 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-519-0
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1846
    Kontakt
    Institut für Veterinär-Biochemie

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62225
    biochemie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Das cCRP spielt als major Akute-Phase-Protein beim Hund eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Regulation von Entzündungsprozessen. Die Bildung und Freisetzung durch Hepatozyten aufgrund eines Interleukin-Stimulus folgt dem Entzündungsreiz innerhalb von 4 Stunden. Dieser schnelle Anstieg bei akuten Entzündungsreaktionen zeichnet CRP als nützlichen Biomarker für die Überwachung von Patienten und Therapieerfolgen aus – sowohl beim Hund wie auch beim Menschen. Ein Ziel der Arbeit war daher die Evaluierung verschiedener Schnelltestsysteme für die Messung des cCRP. Grundvoraussetzung, um gute diagnostische Testverfahren zu entwickeln, ist eine möglichst genaue Kenntnis über den zu untersuchenden Parameter. Daher war ein weiteres Ziel der vorliegenden Arbeit, den aktuellen Kenntnisstand über die strukturellen Eigenschaften des cCRP-Proteins sowie seine diagnostischen Einsatzmöglichkeiten zu erweitern. Da es sich bei dem cCRP-Protein um einen so genannten „Real-time“-Biomarker handelt, ist die Messung besonders bei Patienten in akuten Notfallsituationen diagnostisch wertvoll. Um solch eine Diagnostik durchführen zu können, sind entsprechende Schnelltestgeräte notwendig, die für den klinischen Einsatz geprüft sind. Im ersten Teil der Arbeit wurden daher drei verschiedene quantitative Schnelltestgeräte (TECO ©dogCRP-quant, EUROLyser solo cCRP, LifeAssays® canine CRP) für die Messung der cCRP-Konzentration in Serumproben von caninen Patienten der Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere der Freien Universität Berlin evaluiert. Die Geräte wurden hinsichtlich ihrer Genauigkeit durch statistische Auswertung mit der Referenzmethode (ELISA) verglichen und darüber hinaus die Praktikabilität im klinischen Alltag bewertet. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede in Bezug auf die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse (TETECOmedical 69%, TEEUROLyser 28,2%, TELifeAssays 30,3%), jedoch ist die Verwendung aller drei Schnelltestgeräte im klinischen Alltag möglich. Auch die Anwendbarkeit für Verlaufskontrollen ist möglich, allerdings ist hier zu beachten, dass immer dasselbe Testsystem verwendet werden sollte, da sich alle Geräte bezüglich Abweichung der absoluten cCRP-Konzentrationswerte unterscheiden. Der in einem dieser Schnelltestgeräte (TECOmedical) eingesetzte, neu entwickelte anticCRP- Antikörper wurde in biochemischen Analysen hinsichtlich seiner Qualität untersucht und auch für die meisten immunologischen Nachweisverfahren in dieser Arbeit verwendet. Dabei zeigte sich zum einen seine speziesspezifische Detektion von CRP bei Hundeartigen und zum anderen eine unspezifische Bindung an ein bisher nicht näher charakterisiertes bakterielles Protein. Im zweiten Teil der Studie wurden weitere Details über die Struktur des cCRP-Proteins generiert. Die bisher bekannten Daten aus in silico Studien zur RNA- und Aminosäuresequenz konnten durch die durchgeführten biochemischen Analysen von gereinigtem, nativem Serum-cCRP größtenteils bestätigt und darüber hinaus neue Struktureigenschaften charakterisiert werden. Es wurde einerseits eine Verkürzung der primären Aminosäuresequenz von bisher angenommenen 223 auf 204 Aminosäuren im nativen cCRP festgestellt, was möglicherweise eine Bedeutung bei der Freisetzung des Proteins aus Hepatozyten spielt. Außerdem wurden die spezifischen Proteinmodifikationen bezüglich Glykosylierungen analysiert und eine Ähnlichkeit mit dem humanen CRPGlykosylierungsmuster festgestellt. In einem dritten Teilprojekt wurde aufgrund der immunologischen Ähnlichkeit des cCRPs die Verwandtschaft mit dem anderer Tierarten untersucht. Hier gelang der Nachweis von immunreaktivem Protein mittels des anti-cCRP-Antikörpers in Einzeltieren nur aus der Gruppe der Caniformia. Bei den übrigen untersuchten Tierarten der Unterfamilie der Eutheria war durch den Antikörper kein CRP detektierbar. Es wäre aufgrund immunologischer Gemeinsamkeiten denkbar, die diagnostischen Möglichkeiten der cCRP-Analyse der veterinärmedizinischen Praxis zukünftig auch auf Wildtiere aus der Gruppe der Caniformia auszuweiten.