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Ziel dieser in-vivo-Studie war es, den Einfluss einer CpG-ODN-Inhalation zusammen mit spezifisch ausgewählten Allergenen als lokale Hyposensibilisierung bei COB-erkrankten Pferden mit einer reinen CpG-ODN- Inhalation auf immunologischer Ebene explorativ zu vergleichen. Die Allergeninhalation sollte im Sinne einer lokalen Hyposensibilisierung (ASIT) durchgeführt werden. Der Einsatz zusammen mit den CpG-ODN als Adjuvants hat bei anderen Hyposensibilisierungstherapien bereits Erfolge erzielt, wurde jedoch bei COB- erkrankten Pferden noch nicht getestet. Es sollte untersucht werden, ob die kombinierte ASIT-CpG-ODN-Therapie einen deutlicheren immunologischen Effekt bewirken könnte als die alleinige CPG-ODN-Anwendung. Des Weiteren sollte gezeigt werden, ob die Therapie auch einen Langzeiteffekt nach Beendigung der Inhalation induzieren kann. Es gab bereits Studien, in denen die Wirkung und die Verträglichkeit der CpG-ODN A 2216 bei COB- erkrankten Pferden nachgewiesen wurde. Die Inhalation wurde im Unterschied zu vorrangegangenen Studien häufiger durchgeführt und die Patienten wurden sechs Wochen nach Therapieende erneut auf einen Langzeiteffekt hin untersucht. Es wurden insgesamt 20 mittelgradig an COB erkrankte Pferde in diese Studie aufgenommen. Bei allen Probanden wurde unmittelbar vor Studienbeginn ein Allergietest (FIT) durchgeführt. Die Pferde reagierten vor allem positiv auf Milben (Hausstaubmilbe, Heumilbe, Mehlmilbe) und Schimmelpilzantigene, aber auch der Raps zeigte häufig positive Reaktionen im FIT. Neun Pferde ließ man lediglich mit den CpG-ODN, gebunden an GNP als Trägersystem, inhalieren und 11 Pferden inhalierten zusätzlich (je nach FIT-Ergebnis) mit zwei spezifisch ausgewählten Allergenen. Die Inhalation wurde siebenmalig im Abstand von zwei Tagen durchgeführt. Vor der ersten Inhalation, zwei Tage nach der letzten Inhalation und nach weiteren sechs Wochen wurden Serum- und Trachealspülproben zur Bestimmung des Zytokinstatus entnommen. Mittels ELISA wurden in den Proben die Zytokine IL-4, IL-10, IFN-ү und IL-17 quantitativ bestimmt. Wobei das IL-17 lediglich in der Trachealspülprobe untersucht wurde. Man konnte bei keinem der gemessenen Zytokine einen signifikanten Effekt durch die zusätzliche Allergeninhalation nachweisen. IL-4 wurde insgesamt signifikant herunterreguliert. Eine Hochregulation des Th1-Zytokins IFN-ү und des regulatorischen IL-10 war nicht zu erkennen. Bei der Konzentrationsentwicklung des IL-17 war ebenfalls kein einheitlicher Abfall zu erkennen. Eine Korrelation mit dem prozentualen Anteil der neutrophilen Granulozyten im TBS lag nicht vor. Das entscheidende Ergebnis dieser Studie ist, dass eine immunologische Langzeitwirkung über mindestens sechs Wochen nach verhältnismäßig wenigen Inhalationen im Vergleich zu herkömmlichen inhalativen Therapieverfahren ohne weiterführende Therapie oder Haltungsveränderungen durch die Inhalation mit den CpG-ODN nachgewiesen werden konnte.