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Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Wirkung des Dopaminderivates N – Oktanoyl – Dopamin (NOD) nach akutem ischämischen Nierenversagen und Nierentransplantation im akuten und im chronischen Modell untersucht. Dabei wurde der Einfluss auf die Nierenfunktion, auf die renale Inflammation, auf die Entstehung von Abstoßungsreaktionen und auf das Transplantatüberleben beurteilt. Abschließend sollte vor Termination der Tiere die renale Perfusion im MRT ermittelt und somit der Hypothese nachgegangen werden, ob NOD in seiner Funktion als TRPV1 - Agonist die renale Perfusion verbessert. Ausgangspunkt waren die bereits bekannten protektiven Eigenschaften von Dopamin als Spenderpräkonditionierung bei Nierentransplantation sowie bei akutem Nierenversagen. Auch erste Untersuchungen mit NOD in vitro und als Bolusgabe vor Induktion des akuten Nierenversagens konnten bereits deutlich protektive Eigenschaften von NOD darstellen. Eine Behandlung mit NOD über 5 Tage nach akutem ischämischen Nierenversagen führte auch in dieser Arbeit zu einer deutlichen Verbesserung der Nierenfunktion und zu einer Reduzierung der renalen Inflammation, die nach Ischämie - Reperfusion entsteht. Die renale Inflammation wurde mittels Histologie und Immunhistochemie dargestellt. So wurden aktivierte Makrophagen durch ED1 gefärbt und im Allgemeinen antigenpräsentierende Zellen durch die MHC II - Färbung, als allgemeine Abstoßungskriterien wurde die Banff - Klassifikation herangezogen. Die Anwendung von NOD als Therapeutikum nach Nierentransplantation mit einer Kaltischämiezeit von 20 Stunden erbrachte im Gegensatz zu den Ergebnisse nach akutem Nierenversagen weder auf kurze noch auf lange Sicht positive Effekte für die Nierenfunktion, die renale Inflammation, auf das Entstehung von Abstoßungsreaktionen sowie deren Schweregrad und auf das Langzeitüberleben. Als Ursache für die fehlende Wirkung von NOD werden im Transplantationsmodell im Wesentlichen die Schädigungen nach verlängerter Kaltischämie gesehen. Dagegen sind im Warmischämiemodell des akuten Nierenversagens die schädigenden Mechanismen zu Behandlungsbeginn noch aktiv, was den Behandlungserfolg durch NOD in diesem Setting erklären könnte. Da NOD bereits im Vorfeld schon als TRPV1 - Agonist identifiziert wurde und eine Stimulierung dieses Rezeptors mit der Ausschüttung von CGRP und Substanz P in Verbindung steht, wurde zusätzlich untersucht, ob eine Behandlung mit NOD zu einer Verbesserung der renale Perfusion führt. Die Messung der Perfusion erfolgte unter Anwendung der nichtinvasiven ASL - Sequenz im MRT. Es konnten zwar gewisse mögliche Zusammenhänge zwischen der Perfusion und der Nierenfunktion sowie dem Schweregrad der vaskulären Veränderung im Transplantat festgestellt werden, jedoch erbrachte die Anwendung von NOD im Allgemeinen keine positiven Effekte auf die renale Perfusion.