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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Identifikation molekularer Karzinogenesefaktoren und diagnostischer Marker häufiger Tumorarten beim Hund (2013)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Klopfleisch, Robert (WE 12)
    Quelle
    Berlin, 2013 — 53 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4617
    Kontakt
    Institut für Tierpathologie

    Robert-von-Ostertag-Str. 15
    14163 Berlin
    +49 30 838 62450
    pathologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Obwohl Tumoren eine der häufigsten Krankheits- und Todesursachen des Hundes dar-stellen, sind die meisten Aspekte ihrer Entstehung und Entwicklung bisher unbekannt. Ziel der in dieser Arbeit zusammengefassten Projekte war es deshalb, vertiefende Ein-blicke in die molekulare Karzinogenese kaniner Milchdrüsentumoren, Mastzelltumoren und kaniner kutaner Weichgewebesarkome zu erhalten, die eine verbesserte Diagnostik und langfristig auch neue Therapieansätze ermöglichen könnten. Mit den bisherigen diagnostischen Mitteln ist es momentan nur begrenzt möglich, die Metastasierung von Milchdrüsenkarzinomen vorherzusagen. Weiterhin sind die für die maligne Entartung dieser Tumorart relevanten Signalkaskaden und die meisten Aspekte ihrer Metastasierung bisher unbekannt. Mittels umfassender Trankriptom- und Prote-omuntersuchungen konnten im Rahmen dieser Arbeit komplexe mRNA- und Proteinex-pressionsmuster zur Identifikation metastasierender Milchdrüsenkarzinome selektiert werden. Ebenfalls konnte eine stufenweise Änderung der Proteinexpressionsmuster über alle Stadien der malignen Progression von Milchdrüsenkarzinomen nachgewiesen werden. In einem für die veterinärmedizinische Onkologie neuen Ansatz wurden wei-terhin Marker zum Nachweis zirkulierender Tumorzellen im peripheren Blut entwickelt, welche die bisherige Diagnostik kaniner Milchdrüsentumoren verbessern könnten. Für die Karzinogenese kaniner Mastzelltumoren ist bisher nur eine Mutation des Stammzellrezeptors KIT als ätiologische Komponente bestätigt worden. In der vorlie-genden Arbeit konnte zusätzlich die Expression des Interleukin-2-Rezeptors als poten-zieller Karzinogenesefaktor für Mastzelltumoren identifiziert werden. In einem Zellkul-turmodel der Tyrosinkinase-Inhibitor-Behandlung kaniner Mastzelltumorzellen konnten weiterhin zahlreiche Zielgene des KIT identifiziert werden. Unter diesen fanden sich verschiedene reaktiv erhöhte Signalkaskaden mit potenziell proliferationsaktivierender Funktion. Diese könnten somit potenzielle Therapieziele für eine effektivere Kombinati-onsbehandlung mit Tyrosinkinase- Inhibitoren darstellen. Weiterhin konnten mittels glo-baler Proteomanalyse Gene mit Einfluss auf die Stressresistenz und die Zellmotilität von Mastzelltumoren identifiziert werden. Einige dieser Proteine stellen bereits identifizierte Therapieziele humaner Tumoren dar und könnten für kanine Mastzelltumoren ein ähnliches Potenzial besitzen. Tumoren der Gruppe der kaninen, kutanen Weichgewebesarkome lassen sich allein anhand histologischer Kriterien nur schwer voneinander abgrenzen. Mittels cDNA-Mikroarray-Analyse konnten in dieser Arbeit mRNA-Marker für periphere Nervenschei-dentumoren eingegrenzt werden, deren Expression einen hochsensitiven und spezifi-schen Nachweis dieser Tumorart ermöglicht. Insgesamt konnten somit für drei der häufigsten kaninen Tumorarten durch die Anwen-dung neuester molekularer Methoden zahlreiche neue Erkenntnisse zu den Faktoren ihrer Entstehung und ihrer Entwicklung gewonnen werden. Diese Erkenntnisse wurden zum Teil bereits in dieser Arbeit zur Entwicklung neuer diagnostischer Ansätze genutzt und könnten in Zukunft auch zu neuen Therapieansätzen für diese Tumorarten beitra- gen.