jump to content

Fachbereich Veterinärmedizin


Service-Navigation

    Publication Database

    In vivo Studien zur Anreicherung, Lokalisation und Persistenz von Vibrio spp. in artifiziell kontaminierten Mytilus edulis (2013)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Herrfurth, Doreen (WE 8)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2013 — V, 141 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-401-8
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8580
    Kontakt
    Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

    Königsweg 69
    14163 Berlin
    +49 30 838 62551 / 52790
    lebensmittelhygiene@vetmed.fu-berlin.de / fleischhygiene@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Ziel der vorliegenden Studie war es, die Akkumulation und Persistenz von potentiell pathogenen Vibrio spp. in spezifischen Geweben von Mytilus edulis zu untersuchen. Dabei wurde in einer Umgebung von künstlichem Meerwasser die Aufnahme von Vibrio spp. in Miesmuscheln imitiert und die Konzentrationen der Vibrionen während der verschiedenen Versuche verfolgt. Aufgrund verschiedener Studien, die auf eine hohe Prävalenz von Vibrio spp. in Muscheln, anderen Meeresfrüchten und Muschel-Zuchtgebieten hinwiesen, wurden Kontaminationsversuche, Hälterungsversuche und Lagerungsversuche mit Vibrionen in Miesmuscheln durchgeführt. Die Anreicherung und Lokalisation von Vibrio spp. in Miesmuscheln sollten nach artifizieller Kontamination beurteilet werden. In 24-stündigen Kontaminationsversuchen wurde gezeigt, dass Vibrionen innerhalb von 1,5 Stunden in großen Dichten, mit ca. 3,9x108 KbE/g bis 6,0x109 KbE/g, in den Mitteldarmdrüsen akkumulieren konnten. In 7-tägigen Hälterungsversuchen wurde gezeigt, dass eine langsame und kontinuierliche Reduktion der Vibrionen-Konzentrationen einsetzt, aber am Ende der Untersuchungsdauer noch immer Vibrionen nachweisbar waren. Im Vergleich der Vibrio spp.-Konzentrationen in den Mitteldarmdrüsen der Mytilus edulis konnte eine Abnahme von 0,02 log KbE/g pro Stunde berechnet werden. Zudem wurden Lagerungsversuche über einen Zeitraum von zehn Tagen durchgeführt, bei denen die Muscheln direkt nach der 24-stündigen Kontamination praxisnah in Jutesäcken und Vakuumbeuteln verpackt wurden, um die Persistenz des Erregers bei 3 °C in schmelzendem Eis und bei 15 °C im Klimaschrank zu beurteilen. Hierbei konnte gezeigt werden, dass während der Versuche mit V. cholerae und V. parahaemolyticus keine Reduktion der Vibrionen- Konzentrationen beobachtet wurde. Lediglich Schwankungen im Bereich von 2 log-Stufen wurden detektiert. Die V. vulnificus-Konzentration sank dagegen langsam aber stetig ab. Innerhalb von Mytilus edulis können Vibrionen sehr schnell in hohen Zellzahlen angesammelt werden, die während der Hälterung nur langsam ausgewaschen werden. Bei der anschließenden Lagerung bleiben die dann noch vorhandenen Zellzahlen stabil. Die vorliegende Studie bestätigt, dass innerhalb von Muscheln Vibrionen-Konzentrationen erreicht werden können, die für die menschliche Gesundheit gefährlich sind, wenn kontaminierte Muscheln roh oder nur unzureichend gekocht verzehrt werden. Vor allem die Einhaltung der Kühlkette vom Fang bis zur Theke ist zur Vermeidung einer möglichen Vermehrung der Vibrio spp. in Meeresfrüchten essentiell.