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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Zeitlich und lokal geschichtete Untersuchungen zur salmonella-Prävelenz in einem Ferkelerzeuger-Mastbetrieb (2013)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Gäng, Tobias (WE 8)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2013 — XIII, 112 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-315-8
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9537
    Kontakt
    Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

    Königsweg 69
    14163 Berlin
    +49 30 838 62551 / 52790
    lebensmittelhygiene@vetmed.fu-berlin.de / fleischhygiene@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Auf einem Schweinehaltungsbetrieb mit geschlossenem System (Ferkelerzeugung und Mast) wurde die Salmonella-Prävalenz über die gesamte Dauer eines Mastdurchganges zeitlich und lokal geschichtet untersucht. Die Beprobungen erfolgten von November 2009 bis April 2010 und waren so ausgewählt, dass sich der Zeitraum am Mastdurchgang einer Masteinheit orientierte. Der Betrieb wurde in 14-tägigen Intervallen beprobt. Die Proben stammten aus den Stallgebäuden, von Gerätschaften, vom Gelände außerhalb der Stallungen und von tierbetreuenden Personen. In der zweiten Hälfte des Beprobungszeitraumes wurden zusätzlich die Nll. jejunales von sechs zur Schlachtung gehenden Gruppen von Mastschweinen (Schlachtgruppen) untersucht. Die Proben wurden durch Ausstallungsdaten und Liefertermine des Schlachtbetriebes den Masteinheiten zugeordnet. Verdächtige Subkulturen wurden nach Isolierung und Reinkultivierung als Salmonella identifiziert und weitergehend serotypisiert. Die Verknüpfung der Untersuchungsergebnisse mit den Stallbuchdaten ermöglichte bei drei Mastgruppen die Erstellung von Salmonella-Prävalenzprofilen über die Phasen Vormast, Mast und Schlachtung. Die Salmonella-Prävalenz auf dem Betrieb betrug während des Beprobungszeitraumes im Durchschnitt 10 % und variierte bei den Beprobungen zwischen 5,3 % und 21,2 %. Es wurde ausschließlich S. Typhimurium in den monophasischen Varianten 4,5,12:i:-, 4,12:i:- und den biphasischen Varianten 4,5,12:i:1,2 und 4,12:i:1,2 nachgewiesen. Während die monophasischen Varianten über den gesamten Beprobungszeitraum auftraten, kamen die biphasischen Varianten ab der zweiten Hälfte der Untersuchungen hinzu. Die Anteile der einzelnen Varianten an den positiven Proben variierten zwischen den Beprobungen. Auch innerhalb der Produktionsbereiche und den Tiergruppen waren die Salmonella-Nachweise und die auftretenden Varianten nicht konstant. Außerhalb der Stallungen traten bei 4 % der Proben Salmonellen auf. Im Sauenbereich wurden im gesamten Beprobungszeitraum keine Salmonellen nachgewiesen, im Abferkelbereich waren 1,7 % der Proben Salmonella-positiv. Der Schwerpunkt lag mit insgesamt 29,7 % positiver Proben im Vormastbereich. Im Mastbereich betrug die Prävalenz insgesamt 15,8%. Die untersuchten Humanproben waren durchgehend negativ. Bei den Lymphknoten-Proben der sechs untersuchten Schlachtgruppen betrug der Anteil positiver Proben zwischen 5,9 % und 43,8 %, insgesamt waren 26,3 % aller Lymphknotenproben Salmonella-positiv. Die auftretenden Varianten von S. Typhimurium und die Anteile variierten auch hier. Die drei der über den gesamten Verlauf der Vormast- und Mastphase beobachteten Mastgruppen zeigten unterschiedliche Variantenspektren. Bei den Lymphknoten- Untersuchungen konnte bei zwei der Mastgruppen eine S. Typhimurium-Variante in den Lymphknoten nachgewiesen werden, die bei den Untersuchungen der Tierumgebung (Vormast- und Mastabteilung) dieser Mastgruppen nicht aufgetreten war. Der Nachweis von Salmonellen außerhalb der Stallungen weist auf eine allgemeine Präsenz des Agens auf dem Betrieb hin. Trotz einer im Vergleich zur Vormast niedrigeren Salmonellen-Belastung im Mastbereich zeigen die Lymphknoten-Ergebnisse, dass ein großer Teil der Tiere im Mastbereich weiterhin Träger von Salmonellen war. Es wird deutlich, dass jederzeit ein Neueintrag erfolgen kann und deshalb jede Umstallung ein potentielles Risiko für die Übertragung ist. Es wird gefolgert: ● Die Salmonellen-Belastung auf dem Betrieb und deren Veränderung über die Zeit zeigt, dass es bei geringer Probenzahl und einmaliger/geringer Beprobung zu einer falschen Einschätzung der Salmonella-Prävalenz kommen kann. ● Eine Aussage über die Salmonellen-Belastung eines Betriebes durch Untersuchungen von zeitlich einmaligen Stichproben oder von einzelnen Schlachtgruppen alleine, kann nicht getroffen werden.