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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Das öffentliche Veterinärwesen auf dem afrikanischen Kontinent (2013)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Asseke, Charles (WE 8)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2013 — 106 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-302-8
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11674
    Kontakt
    Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

    Königsweg 69
    14163 Berlin
    +49 30 838 62551 / 52790
    lebensmittelhygiene@vetmed.fu-berlin.de / fleischhygiene@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    I
    Das globale Bevölkerungswachstum bewirkt ein endgültiges Zusammenwachsen der Regionen der Erde und damit einhergehend einen verstärkten Bedarf an (von Tieren stammenden Lebensmitteln) mit einer Intensivierung der tierischen Produktion. Damit rücken global belebte und unbelebte Agentien, die über unterschiedliche Carrier über weite Strecken übertragbar werden, in den Vordergrund. Die Erhebung der Situation global und auch die Auffindung schwacher Stellen auf der Ebene des Veterinary Public Health sind somit zwingend. Diese Arbeit Diese Literaturstudie behandelt den afrikanischen Kontinent. Es erfolgte eine Beschränkung auf drei Zoonoseerreger, die jeder prinzipiell auf unterschiedlichem Wege übertragen werde, die aber gleichzeitig wichtige Humanerkrankungen und Todesfälle zur Folge haben können: ●Salmonella über jeglichen denkbaren Kontakt (Schmier-Infektionen) ●Mycobacterium von infizierten Tieren und Menschen ausgehend auf dem direkten Weg ●Trypanosoma als ein Agens, das auf direktem und indirektem Wege übertragen wird Ergebnisse Salmonella: Salmonella als Mitverursacher von enteritischen Erkrankungen, übertragen über zahlreiche Carrier wie Tiere, unbelebte Träger, Lebensmittel jeglicher Herkunft und weitere Carrier je nach den Gegebenheiten (spezielle lokale Kreisläufe). Die hygienische Situation in Afrika ist prekär, somit auch das Risiko der Salmonella-Übertragung und der Agentien, die auf vergleichbaren Wegen übertragen werden. Mycobacterium: Mycobacterium bovis/ tuberculosis als Verursacher von humanen und tierischen Atemwegserkrankungen (und Generalisierungen) werden übertragen v.a. auf dem Luftwege, ausgehend von erkrankten Tieren und Menschen. Die epidemiologischen Pfade sind wechselseitig. Wegen der darstellbaren Endemie der Tuberkulose ist Afrika ein schwer betroffener Kontinent. Trypanosoma: Trypanosoma als Verursacher u.a. der Schlafkrankheit wird übertragen über spezifische Vektoren (Arthropoden). Diese sind (offenbar in Grenzen) unter Kontrolle zu halten, andere Faktoren lasswen sie jedoch schnell wieder die Oberhand gewinnen. Es scheint an Durchxdsetzbarkeit zuz mangeln. Hier liegt ein schweres Dilemma für den Kontinent. Alle drei Agentien wurden durch zahlreiche Autoren in zahlreichen Ländern bearbeitet. Eine intensive Kooperation afrikanischer Autoren mit Autoren aus den Industrie-Staaten war feststellbar. Schwerpunkte waren erkennbar für die Tuberkulose (Äthiopien), Trypanosomose (Äthiopien, Kamerum, Kenia). In Bezug auf die Salmonella- Kontamination liegt eine allgemein breite Befassung vor. Veterinary Public Health Das öffentliche Veterinärwesen dient der Gesunderhaltung der Tierpopulationen und der Vorbeuge eines Übertrags von Zoonoseerregern auf den Menschen. Die literaturmäßig beschriebene Umsetzung des öffentlichen Veterinärwesens in Afrika lässt Schwächen erkennen: Die über die Suchwörter aufgefundene Literatur ist, wenn überhaupt vorhanden, eher am Objekt orientiert (methodische, mikrobiologische, epidemiologische Fragestellungen) und bezieht sich weniger auf den Sektor des VPH. Die Umsetzung in die Praxis (VPH) war häufig eher formaler Art und nicht auf den Bereich der Eingrenzung der oben aufgegriffenenen Probleme bezogen. Dies geht einher mit einer schwachen und durch soziale und politische Gegebenheiten eher kompromittierten Bevölkerung. Beide Umstände bedingen einander. Empfehlungen Eine Umorientierung auf dem Sektor der Beherrschung der Tierkrankheiten und subsequent der Tier- und Lebensmittelhygiene („VPH“) scheint unumgänglich, um die Gesundheit der Tierbestände zu erhöhen. Dies kann schrittweise erfolgen. Empfohlen wird auf der Grundlage von Erfahrungen aus anderen Ländern und auch Kontinenten: ●Verbesserung der veterinärmedizinischen Versorgung: Ausbildung von Laien (Paravets, allgemeine Ausbildung und Information) ●Die veterinärmedizinische Ausbildung muß sich an den lokalen Bedingungen orientieren ●Tiergesundheit: Installation über flächendeckende Inspektionssysteme (Überprüfbarkeit, Verifizierbarkeit über moderne Kommunikationssysteme wie diejenigen der Telekommunikation); Hier spielen auch die Schlachtungen der Tier und die subsequente Zurkenntnisnahme von Krankheiten eine wesentliche Rolle (Fleischuntersuchung) ●Entwicklung praktischer Vorschläge zur Krankheiten-orientierten Prävention ●Die Veterinärverwaltungen sollten aus dem reinen Verwaltungskontext herausgelöst werden incl. einer stärkeren Unabhängigkeit und Ausstattung, auch Übertragung von mehr Verantwortung an die dort tätigen Personen zum Zwecke einer mehr fokussierten Problemorientiertheit.