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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Post harvest-Einsatz virulenter Bakteriophagen gegen Campylobacter spp. und Yersinia enterocolitica (2013)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Orquera Narvaez, Stefanie (WE 8)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2013 — 129 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9924
    Kontakt
    Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

    Königsweg 69
    14163 Berlin
    +49 30 838 62551 / 52790
    lebensmittelhygiene@vetmed.fu-berlin.de / fleischhygiene@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Ziel der Arbeit war es festzustellen, ob sich die Campylobacter-Bakteriophagen CP 81 und CP 84 sowie der Yersinia-Bakteriophage PY 100 für einen post harvest-Einsatz zur Senkung der Campylobacter und Yersinia enterocolitica- Belastung im Lebensmittel eignen. Bei den Untersuchungen der über die Bakteriophagen erzielten Keimzahlsenkung bei 37°C und 4°C in Medium sowie bei 4°C in Fleisch, konnte festgestellt werden, dass die Campylobacter- Bakteriophagen die Keimzahl ihres Wirtes bei 37°C in Medium nur um 1 log-Stufe senkten. Da beide Campylobacter-Bakteriophagen die Campylobacter-Keimzahl bei 4°C in Medium und in Fleisch nicht senken konnten, eignen sich diese Bakteriophagen nicht für einen post harvest-Einsatz. Der Yersinia- Bakteriophage PY 100 senkte die Keimzahl seines Wirtsbakteriums allerdings um bis zu 5 log-Stufen bei 37°C in Medium, um bis zu 3 log- Stufen bei 4°C in Medium und um 1,5 log-Stufen bei 4°C in Fleisch. Somit ist dieser Bakteriophage für einen post harvest-Einsatz geeignet. Da alle drei mit dem jeweiligen Bakteriophagen inkubierten Stämme nach einer Inkubation von 48 h bei 37°C eine Resistenz gegen den jeweiligen Bakteriophagen ausbildeten, wurden die hier erfolgten Resistenzmechanismen näher analysiert. Ein Binding- Assay zeigte, dass alle drei Bakteriophagen nicht mehr an die jeweiligen resistenten Klone binden konnten. Dies deutet darauf hin, dass die Phagen- Resistenz der Klone über eine Veränderung bzw. den Verlust des Bakteriophagen- Rezeptors entstanden sein könnte. Es konnten weiterhin keine Unterschiede im fAFLP-Bandenmuster, der flaA-Sequenz oder der CRISPR-Locus-Sequenz zwischen den Phagen-sensiblen und Phagen-resistenten Campylobacter-Klonen festgestellt werden. Dabei unterscheiden sich die erfolgten Resistenzmechanismen der Klone der drei Stämme untereinander, da die Phagen-resistenten C. jejuni NCTC 11168-Klone bei einer Subkultivierung ohne weiteren Phagen-Kontakt im Gegensatz zu den Phagen-resistenten C. coli NCTC 12668- und Y. enterocolitica 83/88/2-Klonen über den gesamten Zeitraum von sechs Wochen resistent blieben. Außerdem wiesen nur die Phagen-resistenten C. jejuni NCTC 11168-Klone eine zu den Phagen-sensiblen veränderte Beweglichkeit sowie eine über die Resistenz gegen den Bakteriophagen CP 81 erfolgte Kreuzresistenz gegenüber allen weiteren getesteten vier Gruppe III-Bakteriophagen auf. Die in der Literatur bei Phagen-resistenten C. jejuni NCTC 11168-Klonen beschriebenen Veränderungen der Poly G-Trakte der Gene cj1421 und cj1422 zeigten sich nur vereinzelt bei gegen CP 81 resistenten C. jejuni NCTC 11168-Klonen. Daher scheint diese Veränderung nicht den hauptsächlichen Resistenzmechanismus darzustellen.