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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Zeckenübertragene Infektionserreger bei Hunden im Raum Berlin/Brandenburg: Prävalenzen und Untersuchungen zum Infektionsrisiko (2013)

    Art
    Poster
    Autoren
    Schreiber, C (WE 20)
    Krücken, J. (WE 13)
    Beck, S (WE 20)
    Groß, M.
    Pachnicke, S.
    Krieger, K.J.
    Kohn, B. (WE 20)
    von Samson-Himmelstjerna, G. (WE 13)
    Kongress
    21. Jahrestagung der FG Innere Medizin und klinische Labordiagnostik der DVG (InnLab)
    München, 01. – 02.02.2013
    Quelle
    Tierärztliche Praxis : Ausgabe K, Kleintiere, Heimtiere
    Bandzählung: 41
    Heftzählung: 1
    Seiten: P27
    ISSN: 2567-5842
    Kontakt
    Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin

    Robert-von-Ostertag-Str. 7-13
    14163 Berlin
    +49 30 838 62310
    parasitologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Einleitung: Viele Zeckenarten sind potenzielle Vektoren verschiedener für
    den Hund pathogener Infektionserreger. In Deutschland weit verbreitet
    sind Ixodes (I.) ricinus, I. hexagonus und Dermacentor reticulatus. Ziel: Um Informationen über die Gefährdung Berliner Hunde durch zeckenübertragene
    Infektionserreger zu gewinnen, sollten von Hunden abgesammelte Zecken
    auf das Vorkommen der vier Erregergruppen Babesia spp., Rickettsia
    spp., Anaplasmataceae und Borrelia spp. untersucht werden. Außerdem
    sollte der Scutal Index (SI) als Maß für die Dauer der Blutmahlzeit einer Zecke
    bestimmt werden. Material und Methoden: Die Zecken stammten aus
    einer Umfrage- und Sammelstudie, durchgeführt im Zeitraum März 2010
    bis April 2011 an der Klinik für kleine Haustiere der Freien Universität Berlin.
    Es wurden Studienteilnehmer mit ihren Hunden aus Berlin und Umgebung
    akquiriert. Zecken der Spezies I. ricinus, D. reticulatus und I. hexagonus
    wurden durch die Besitzer von den Hunden abgesammelt. Als Maß für
    die Dauer der Blutmahlzeit wurde der SI von 1695 Zecken ermittelt. Der Erregernachweis
    fand bei 1255 Zecken mittels PCR und Sequenzierung oder
    High Resolution Melting Curve Analysis statt. Ergebnisse: Über 40% von
    I. ricinus und über 60% von D. reticulatus wurden aufgrund der SI-Ergebnisse
    erst nach ca. zweitägiger Blutmahlzeit gefunden und entfernt. Weibliche
    Zecken wiesen einen signifikant höheren SI auf als männliche Zecken.
    Es gab einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen Felllänge
    der Hunde und SI für die Spezies D. reticulatus, weiterhin bestand eine positive
    Korrelation zwischen dem SI und der Wahrscheinlichkeit enthaltener
    Infektionserreger in Zecken. Die Prävalenzen für Babesia spp. lagen je nach
    Zeckenspezies bei 0-3%, für Rickettsia spp. bei 39-61%. Für Anaplasmataceae
    wurden in I. ricinus und I. hexagonus Prävalenzen in einer Höhe von
    ca. 11% ermittelt. Borrelia spp. fanden sich in ca. 10% der untersuchten I. ricinus
    und I. hexagonus. Sequenzierungsergebnisse lieferten unter anderem
    den Nachweis von Candidatus Neoehrlichia mikurensis und Borrelia miyamotoi.
    Schlussfolgerungen: Unzureichende Prophylaxemaßnahmen können
    zu einem hohen Zeckenbefall bei Hunden führen. Die Untersuchungen
    des Scutal Index ergaben, dass Zecken häufig zu spät von den Hunden entfernt
    werden. In den abgesammelten Zecken wurden verschiedene Infek -
    tionserreger entdeckt, wobei insbesondere die Prävalenzen von Rickettsia
    spp. im Vergleich zu früheren Studien hoch, die von Borrelia spp. dagegen
    niedrig waren. Neben bereits beschriebenen Erregern wurden durch die
    Speziesdifferenzierung für den Raum Berlin neuartige Erreger wie B. miyamotoi
    und Candidatus Neoehrlichia mikurensis nachgewiesen, wobei Letzterer
    als pathogen für den Hund gilt.