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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Meningitis und Meningoenzephalitis unbekannter Genese beim Hund:
    sind vektorübertragene Erkrankungen auslösende Faktoren? (2013)

    Art
    Vortrag
    Autoren
    Lazzerini, K. (WE 20)
    Tipold, A.
    Kornberg, M.
    Silaghi, C.
    Mietze, A.
    Pfister, K.
    Kohn, B. (WE 20)
    Kongress
    21. Jahrestagung der FG Innere Medizin und Labordiagnostik der DVG (InnLab)
    München, 01. – 02.02.2013
    Quelle
    Tierärztliche Praxis : Ausgabe K, Kleintiere, Heimtiere
    Bandzählung: 41
    Heftzählung: 1
    Seiten: 11
    ISSN: 2567-5842
    Kontakt
    Klein- und Heimtierklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62422
    kleintierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Einleitung: Bei vielen Entzündungen des zentralen Nervensystems (ZNS)
    beim Hund können Erreger nicht nachgewiesen werden. Sie werden daher
    als Entzündungen unbekannter Genese bezeichnet. Immunpathologische
    Untersuchungen lassen vermuten, dass ein Antigen eine autoimmune Reaktion
    auslöst („Hit-and-Run-Prinzip“). Um die Ätiologie näher zu charakterisieren,
    wurde Serum auf Antikörper gegen Erreger von kaninen vektorübertragenen
    Erkrankungen (CVBD) und Blut und Liquor cerebrospinalis
    auf CVBD-Erreger-DNA hin untersucht. Studienziel war zu untersuchen,
    inwieweit CVBD-Erreger Meningitiden und Enzephalitiden unbekannter
    Genese beim Hund in Deutschland auslösen oder Teil einer multifaktoriellen
    Ätiologie sind. Methoden: Im Zeitraum von Dezember 2009 bis November
    2011 wurden 66 Hunde in die prospektive multizentrische Studie
    aufgenommen. Die Hunde wurden in drei Gruppen eingeteilt: 1) Kontrollgruppe
    mit nichtentzündlichen ZNS-Erkrankungen (z.B. Diskopathie) (n =
    21), 2) Hunde mit Verdacht auf Meningoenzephalitis unbekannter Genese
    (MUE) (n = 22) und 3) Hunde mit steroidresponsiver Meningitis-Arteriitis
    (SRMA) (n = 23). Es erfolgten PCR-Untersuchungen auf Anaplasma phagocytophilum,
    Ehrlichia canis (bei Aufenthalt in endemischen Gebieten bzw.
    bei unbekannter Herkunft, n = 28) und Bartonella spp. in Liquor und EDTA-
    Blut sowie serologische Untersuchungen auf E. canis (IFAT) und Borrelia
    burgdorferi sensu lato (IFAT, bzw. C6-ELISA bei IFAT-Antikörpertiter
    1 : 128). Der Gruppenvergleich wurde mit einer univariaten einfaktoriellen
    Varianzanalyse (ANOVA) durchgeführt. Als statistische Software diente
    SPSS 17.0 für Windows (SPSS Inc., USA). Ergebnisse: Bei keinem Hund
    wurde DNA der untersuchten Erreger im Liquor nachgewiesen. Die PCRUntersuchung
    auf A. phagocytophilum im Blut war bei 4 Hunden aus der
    SRMA-Gruppe positiv. Bei keinem Hund war die E.-canis-PCR bzw. der
    Antikörpernachweis in Blut bzw. Serum positiv. Bei einem Hund aus der
    SRMA-Gruppe wurde B.-henselae-DNA im Blut nachgewiesen. Der Antikörperspiegel
    (IFAT) gegen B. burgdorferi sensu lato lag bei 14 Hunden bei
    1 : 128, wobei es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen
    gab. Bei 2 Hunden (MUE-Gruppe) wurde ein erhöhter C6-Antikörper-
    Spiegel gegen B. burgdorferi sensu lato (> 10 U/ml) gemessen. Schlussfolgerungen:
    Es konnte kein Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein von E.-canis- oder B.-henselae-DNA oder einem erhöhten Antikörperspiegel gegen
    E. canis und B. burgdorferi sensu lato und entzündlichen ZNS-Erkrankungen
    gezeigt werden. Erwähnenswert ist, dass 17% der Hunde mit SRMA
    im EDTA-Blut PCR-positiv für A. phagocytophilum waren, was weiterer Untersuchungen
    bedarf.