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Einleitung: Bluttransfusionen gehören auch bei der Katze zum festen Bestandteil
einer intensivmedizinischen Therapie, weshalb die Nachfrage nach einfachen
Schnelltests zur Blutgruppenbestimmung im Rahmen der patientennahen Labordiagnostik gestiegen ist. Ziel dieser prospektiven Studie war die Evaluierung
eines neuen immunchromatographischen Schnelltests (RapidVet®-H IC feline
[IC]; DMS Laboratories, Inc, USA; Agrolabo SpA, Italy) zur Bestimmung der
Blutgruppen A, B und AB bei der Katze. Material und Methoden: EDTA-Vollblutproben
von 105 gesunden und kranken Katzen wurden neben der IC-Methode
vergleichend mit zwei weiteren Blutgruppenbestimmungsmethoden, der
sog. Röhrchenmethode (TUBE) sowie der Gelmethode (DiaMed, ID-Gel Testfeline anti-A+B®) (GEL) getestet. Die Proben waren zwischen 0-10 Tage (Median
3 Tage) alt und wurden auf Hämolyse und Agglutination hin untersucht. Der
Hämatokrit lag bei 0,07-0,57 l/l (Median 0,40). TUBE-, GEL- und IC-Methode
wurden gemäß Literaturangaben (TUBE) bzw. Herstellerempfehlung (GEL, IC)
durchgeführt. Das Ergebnis des IC-Tests wurde als beurteilbar bewertet, wenn
innerhalb von 10 Min. die vertikale Indikatorlinie mindestens 25% der Kontrollbzw.
Testfenster (A, B oder beide) ausfüllte. 30 Tests wurden am selben oder am
darauffolgenden Tag wiederholt. Ergebnisse: GEL- und TUBE-Methode stimmten
in 100% der Fälle überein und ermittelten 85 A-, 17 B- und 3 AB-Proben. 80
der A-Proben wurden mittels IC-Methode korrekt typisiert, 4 wurden als AB typisiert
und ein Test war nicht auswertbar (sehr schwache Indikatorlinie). Alle 17
B-Proben sowie 2 der 3 AB-Proben wurden vom IC-Test korrekt typisiert (ein
AB-Test war nicht auswertbar). Die Probenqualität hatte keinen Einfluss auf die
Testergebnisse. In 27 von 28 auswertbaren Testwiederholungen lag eine Übereinstimmung
der Ergebnisse vor (96,4%) (einmal wurde eine A-Probe als AB bzw. B
abgelesen). Schlussfolgerungen: Die Übereinstimmung des IC-Schnelltests mit
den Kontrollmethoden zur Bestimmung der Blutgruppen A, B und AB lag bei
den 103 auswertbaren Proben bei 96,1%. Von insgesamt 135 durchgeführten
Testungen war eine Auswertung in 4 Fällen (3%) nicht möglich. Wie auch bei anderen
Typisierungsmethoden wird empfohlen, AB-Blutgruppen mit einer Referenzmethode
und B-Ergebnisse durch ein „Back-Typing“ (Überprüfen des Patientenplasmas
auf Agglutination mit Erythrozyten der Blutgruppe A) zu bestätigen.
Der Test ist schnell und einfach durchführbar, kann bei Raumtemperatur
gelagert werden und ist praxistauglich.