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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Der Einfluss der Häcksellänge von Maissilage auf den Säuren-Basen-Haushalt von Milchkühen (2010)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Bandilla, Susan (WE 18)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2010 — 126 Seiten
    ISBN: 978-3-86664-756-5
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2632
    Kontakt
    Nutztierklinik

    Königsweg 65
    14163 Berlin
    +49 30 838 62261
    klauentierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Der Einfluss der Häcksellänge von Maissilage auf Futteraufnahme, Milchleistung, Fruchtbarkeit und das Auftreten bestimmter Erkrankungen wird derzeit kontrovers diskutiert. Es soll geprüft werden, ob eine kurze Häcksellänge eine Pansenazidose auslöst und über diesen Weg die Tiergesundheit negativ beeinflusst wird. Über einen Zeitraum von 5 Monaten wurden zwei Milchkuhgruppen eine TMR vorgelegt, die sich nur in der Häcksellänge der Maissilage unterschied (kurze Häcksellänge = 5 mm, lange Häcksellänge = 21 mm). 30 Kühe bekamen die TMR mit der kurz gehäckselten Maissilage und 29 Kühe bekamen die TMR mit der lang gehäckselten Maissilage. In diesem Zeitraum wurden täglich die Futteraufnahme, die Milchleistung und das Körpergewicht gemessen. Alle zwei Wochen erfolgte die Bestimmung der Milchinhaltstoffe. Die Kennzahlen der Fruchtbarkeit und die Art und Häufigkeit der Erkrankungen wurden über den gesamten Zeitraum dokumentiert. Das Wiederkauverhalten wurde zweimal in der Woche ermittelt. Während der ersten vier Wochen wurden wöchentlich, danach im Vierwochenabstand Blut-, Harn und Pansensaftproben entnommen. Für die Futteraufnahme, die Milchleistung und die Fruchtbarkeit sind keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Fütterungsgruppen nachweisbar. In den Harnergebnissen zeigt die Gruppe mit der kurzgehäckselten Maissilage eine azidotischere Stoffwechsellage im Vergleich zu der Gruppe, die die lange Maissilage erhielt. Die Werte der Gruppe mit der kurzgehäckselten Maissilage verblieben dennoch im physiologischen Bereich. Mit 33,3 % zeigt die Gruppe mit der kurzen Häcksellänge ein signifikant häufigeres Auftreten von Labmagenverlagerungen als die Gruppe mit der langen Häcksellänge (6 %). Auch die Aktivität der ASAT ist in der Gruppe mit der kurzen Häcksellänge signifikant höher und zeitweilig oberhalb des Referenzbereiches. All dies spricht für einen negativen Einfluss der kurzen Häcksellänge auf die Tiergesundheit. Bei Betrachtung der Ergebnisse der Pansensaftuntersuchungen zeigen sich jedoch weder signifikante Unterschiede zwischen den beiden Fütterungsgruppen noch irgendwelche Anzeichen für das Vorliegen einer Pansenazidose. Daraus lässt sich schließen, dass die kurze Häcksellänge die Tiergesundheit zwar negativ beeinflusst, dies aber nicht, wie erwartet auf Grund einer Pansenazidose geschieht. Durch den Mangel an strukturierter Rohfaser in der TMR mit der kurzen Maissilage kommt es zu einer mikrobiellen Pansenfunktionsstörung, die nicht mit einer Pansenazidose gleichgesetzt werden darf.