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Zielsetzung: Mit dieser Studie sollten Faktoren bestimmt werden, die die Lymphozyten-Subtypenverteilung im Blut beeinflussen.
Methode: 15 genetisch identische HF Zwillingspaare wurden im Alter von drei Monaten in zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe 1 wurde restriktiv nur mit Silage und Heu gefüttert, während Gruppe 2 intensiver mit Kraftfutter, Silage und Heu versorgt wurde. Mittels Dichtegradienten-Zentrifugation wurden aus dem venösen Blut die mononukleären Zellen isoliert. Die CD4+ T-Helfer-Zellen, die CD8+ T-Killerzellen und die CD21+ reifen B-Lymphozyten wurden mit kommerziell erhältlichen Antikörpern (Serotec) in der Durchflußzytometrie (FACS Calibur, Becton Dickinson) dargestellt.
Ergebnisse: Bis zum Alter von fünf Monaten zeigte die Lymphozyten-Subtypen-Verteilung deutliche Variationen, wogegen sie ab diesem Alter nahezu konstant blieb. Ebenso konnte nach neun Lebensmonaten kein deutlicher Einfluß der Aufzucht mehr festgestellt werden, auch wenn bei der restriktiv gefütterten Gruppe eine verzögerte Entwicklung beobachtet wurde. Abkalbung und Laktation hatten ebenso keinen deutlichen Effekt. Innerhalb der Zwillingspaare ließen sich große Ähnlichkeiten der Lymphozyten-Subtypenverteilung beobachten, wogegen zwischen den einzelnen Paaren sehr große Variationen auftraten.
Schlussfolgerungen: Ein Alterseinfluss auf die Lymphozyten-Subtypenverteilung konnte nur in der frühen Wachstumsphase beobachtet werden, wie auch signifikante Effekte einer intensiven oder restriktiven Fütterung nicht beobachtet werden konnten, was durch zu geringe Unterschiede in der Fütterungsintensität erklärt werden kann. Die ähnlichen Verteilungsmuster innerhalb der Zwillingspaare und die signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Paaren beweisen einen starken genetischen Einfluß auf die Verteilung der Subpopulationen.