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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Elektrophysiologische Charakterisierung des Amnion von Hühnerembryonen (2004)

    Art
    Poster
    Autoren
    Blasius, H
    Tönhardt, H
    Martens, H
    Kongress
    15. Symposium der DVG-Fachgruppe Physiologie und Biochemie
    Berlin, 25. – 27.03.2004
    Quelle
    15. Symposium / Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft / Fachgruppe Physiologie und Biochemie, Berlin
    — S. P 28
    Kontakt
    Institut für Veterinär-Physiologie

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62600
    physiologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Einführung: Im Hühnerembryo treten drei Barrieren auf, die für unterschiedliche
    Konzentrationen an Hormonen und Metaboliten in den jeweilig begrenzten Kompartimenten ( Plasma-, Allantois-, Amnionflüssigkeit ) verantwortlich sind:
    1. Blut – Amnion - Barriere, 2. Blut – Allantois - Barriere, 3. Allantois – Amnion - Barriere. Diese Epithelien kontrollieren u.a. spezifisch die Konzentrationen von Aminosäuren, davon abgeleiteten Verbindungen und Glucose.
    Im Vergleich zu den anderen Kompartimenten findet in der Amnionflüssigkeit eine starke Hyporegulation der genannten Stoffe statt. Dem Amnion werden weiterhin Schutz- und Synthesefunktionen zugesprochen. Dazu zählen der Schutz vor mechanischen Belastungen, Temperaturschwankungen, Dehydrierung sowie eine Barrierefunktion gegenüber zirkulierenden Hormonen und Metaboliten. Des weiteren wird zur Zeit am Nachweis der Hormonsynthese in den Amnionepithelzellen gearbeitet.
    Um die Aufgaben des Amnionepithels weitergehend erforschen zu können, steht eine elektrophysiologische Charakterisierung aus.
    Ziele:
    • Die Bestimmung der, durch das Amnionepithel produzierten, transmuralen Potentialdifferenz (=> elektrochemische Gradienten), des Stromes und der Leitfähigkeit mittels Ussingkammer - Versuchen.
    • Die Bestimmung des transmuralen Na+ -Transports, um auf einen eventuell vorhandenen sekundär aktiven Wassertransport schließen zu können.
    • Die Bestimmung des transmuralen Ca++ -Transports, um möglicherweise die Quelle des Calciums für die Amnionkontraktionen ausfindig machen zu können.
    Material & Methode: Da das Amnion bisher nicht in der Ussingkammer untersucht wurde, waren wesentliche Vorarbeiten nötig, um die Präparation, den Untersuchungspuffer und die Inkubationsbedingungen festzulegen. Die Messwerte werden an Tag ( D ) 9 und 10 ( größtes Wachstum, starke Ansammlung von Amnionflüssigkeit, Kontraktionen ) ermittelt. Die Experimente wurden in drei Abschnitte untergliedert: Im ersten Teil sind die elektrophysiologischen Grunddaten ermittelt worden. Im zweiten Teil wird die Na+/K+ - ATPase durch Ouabain blockiert. Wenn dabei eine Änderung der Grunddaten eintritt, kann mit dem dritten Abschnitt, der Bestimmung der Transportraten begonnen werden.
    Vorläufige Ergebnisse: Es konnte eine sichere Präparationsmethode für das Amnion entwickelt werden und die Inkubations- sowie Versuchsbedingungen stehen fest. Die Zusammensetzung des Versuchspuffers wurde etabliert. Die elektrophysiologischen Grunddaten wurden ermittelt. Diese liegen für die Leitfähigkeit ( Gt ) zwischen 2,5 und 15 mS und für die produzierten Ströme ( ISc ) zwischen -0,1 und -0,4 µEq, beides bezogen auf 0,5 cm2. Die Ergebnisse zur Blockade der Na+/K+ - ATPase werden ebenfalls präsentiert.
    Schlussfolgerungen: Das Amnion des Hühnerembryo, der unter verschiedenen Inkubationstemperaturen bebrütet oder mittels anderweitiger Umweltstressoren beeinflusst wird, kann zu einem geeigneten Modell für die Untersuchung von Transportmechanismen zwischen embryonalen Höhlen entwickelt werden. Es soll weiterhin zu Simulationszwecken bei Zier- und Hausgeflügel, Mensch und Nutztier herangezogen werden.