zum Inhalt springen

Fachbereich Veterinärmedizin


Service-Navigation

    Publikationsdatenbank

    Einfluss unterschiedlicher CO2-Betäubungsvarianten sowie postmortaler Lungenbefunde auf die Antwortreaktion des Kornealreflexes und ausgewählte Parameter im Stichblut von Schlachtschweinen (2009)

    Art
    Zeitschriftenartikel / wissenschaftlicher Beitrag
    Autoren
    Hartmann, H.
    Siegling-Vlitakis, C.
    Wolf, K.
    Rindermann, G.
    Fries, R.
    Quelle
    Berliner und Münchener tierärztliche Wochenschrift : BMTW
    Bandzählung: 122
    Heftzählung: 9-10
    Seiten: 333 – 340
    ISSN: 1439-0299
    Kontakt
    Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

    Königsweg 69
    14163 Berlin
    +49 30 838 62551 / 52790
    lebensmittelhygiene@vetmed.fu-berlin.de / fleischhygiene@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    An zwei Schlachthöfen wurden bei n=614 Schweinen (Körpermasse=94 kg) die Auswirkungen unterschiedlicher CO2-Betäubungsbedingungen auf die Antwort des Kornealreflexes und ausgewählte Parameter im arteriovenösen Stichblut untersucht.
    Die CO2-Betäubung führte zu unterschiedlich starker Auslenkung der Stichblutparameter, wie Hypoxämie, Hyperkapnie, erniegrigtem pH (respiratorische Azidose) und erhöhter [Strong ion difference=SID3] (elektrolytbedingte basische Reaktion). Schweine mit subklinischem pathologischem Lungenbefund wiesen keine signifikant veränderten Werte bezüglich Reflexantwort und Auslenkung der Stichblutparameter im Vergleich zu Tieren mit gesunder Lunge auf. Das CO2-Betäubungsregime mit 90% CO2 und 120s Expositionszeit erzeugte deutlich weniger an unerwünschten positiven Reflexantworten (Betrieb I: 6% der Schlachtschweine) als das Narkoseverfahren mit 90% CO2 und 90s Expositionsdauer (Betrieb II: 15% der Schlachtschweine). Mittels geeigneter Grenzwerte der Stichblutparameter kann bei Schlachtschweinen das Auftreten positiver Reflexantwort und damit einer unzureichenden Narkosetiefe diagnostisch sicher ausgeschlossen werden. Anhand der schnellen und validen Messung einzelner Parameter im Stichblut, z. B. mit ionensensitiven Elektroden, wird vorteilhaft eine Überwachung der CO2-Betäubungsbedingungen im Schlachtbetrieb möglich.