„Verbreitung von ESBL-/AmpC-bildenden Enterobakterien entlang der gesamten Masthähnchenkette: Schwachstellenanalyse und Bestimmung von Interventionspunkten“
Projektbeschreibung:
Im Rahmen der Langzeituntersuchungen innerhalb der ersten Förderphase RESET I (IP3)
wurde eine weite Verbreitung von Extended-Spekrum-Beta-Laktamase- (ESBL-) bzw. AmpCBeta-
Laktamase produzierenden Enterobacteriaceae insbesondere in
Masthähnchenbeständen festgestellt. Andere Studien belegen den Nachweis von
ESBL/AmpC-Bildnern in Geflügelfleisch, was die Wichtigkeit dieser Thematik in Bezug auf
den Verbraucherschutz unterstreicht. Deshalb ist es von großer Bedeutung den Ursprung
dieser resistenten Erreger sowie die kritischen Punkte und Managementfaktoren bei deren
Entstehung oder Verbreitung näher zu untersuchen. Hohe Detektionsraten ESBL/AmpCproduzierender
Keime bereits in Kloakentupfern von Eintagsbroilerküken lassen einen
Eintrag bzw. die Entstehung dieser Erreger in den der Mast vorgeschalteten Stufen wie
Elterntierherden oder Brütereien vermuten. Zu dieser Thematik existieren bisher keine
validen Daten. Daher sollen in diesem Forschungsprojekt mehrere Masthähnchenherden
entlang der gesamten Lebensmittelkette verfolgt und untersucht werden. Es werden
(Groß)elterntierherden gescreent und anschließend deren Bruteier über die Dauer der
Bebrütung hinweg untersucht. Dabei sollen drei verschiedenen Brütereien in die Studie
eingeschlossen werden. Danach werden verschiedene Masthähnchenherden mehrmals
innerhalb einer Mastperiode beprobt und anschließend auch nach Ankunft im Schlachthof
sowie nach Schlachtung untersucht (Institut für Lebensmittelhygiene, FU Berlin). Zudem
werden abgepackte Fleischproben derselben Masthähnchenherden auf das Vorhandensein
von ESBL/AmpC-bildenden Enterobakterien geprüft.
Zusätzlich sollen verschiedenste Umgebungsproben von hygienisch kritischen Stellen
innerhalb der Brütereien, Tierställe, Schlachthöfe sowie in der Fleischverpackung gesammelt
werden.
Die Proben werden qualitativ und quantitativ untersucht um eine Transmission der Erreger
besser zu beurteilen. Zudem werden 750 ausgewählte Isolate weiterführend
molekularbiologisch durch Verbundpartner (IP1) untersucht sowie alle Daten für eine
modellbasierte Risikoanalyse zur Verbreitung von ESBL/AmpC-Produzenten in der
Masthähnchenkette (IP2) zur Verfügung gestellt.
Auf diese Weise sollen Schwachstellen und Managementfaktoren bezüglich der Verbreitung
von ESBL/AmpC-bildenden Keimen beurteilt werden, woraus letztlich Interventionsstrategien
zur Erregerreduzierung im Geflügelfleisch abgeleitet werden und so zum Verbraucherschutz
beitragen können.
Projektleitung:
Prof. Dr. Uwe Rösler, Dr. Anika Friese
Eintragende Einrichtung:
Institut für Tier- und Umwelthygiene
Projektlaufzeit:
01.01.2013 bis 30.04.2017
Projekttyp:
Forschungsprojekt
Kooperationsdaten
• Titel:
ESBL and (fluoro)quinolone resistance in Enterobacteriaceae (RESET)